IWF: EU muss Binnenmarkt stärken

19.06.2025 18:11

Europas Bevölkerung wird älter, geopolitische Herausforderungen
wachsen: Die Wirtschaft in der Eurozone befindet sich in einem
schwierigen globalen Umfeld, sagt der IWF - und zeigt Möglichkeiten
auf.

Luxemburg (dpa) - Der europäische Binnenmarkt muss aus Sicht des
Internationalen Währungsfonds (IWF) gestärkt werden, um den
wirtschaftlichen Herausforderungen zu begegnen. «Die Vertiefung des
EU-Binnenmarktes ist das wichtigste Instrument, das den politischen
Entscheidungsträgern zur Verfügung steht, um Investitionen,
Innovation und Produktivität zu steigern», heißt es in dem jährlich
en
IWF-Bericht zur Eurozone.

So sollten die EU-Länder wichtige Projekte wie Energieinfrastruktur
und Verteidigung gemeinsam finanzieren. Dafür könnte auch Geld aus
dem EU-Haushalt verwendet werden. Investitionen kämen mehreren
Ländern zugute. Außerdem würden große Projekte günstiger, doppelt
e
Ausgaben würden vermieden.

«Zunehmend schwieriges globales Umfeld»

Die Wirtschaft des Euroraums befinde sich einem zunehmend schwierigen
globalen Umfeld mit höheren Zöllen, erhöhter handelspolitischer
Unsicherheit und geopolitischen Risiken.

«Handelsspannungen und erhöhte Unsicherheit haben die Aussichten für

die Inlandsnachfrage und die Exporte eingetrübt und überwiegen den
erwarteten Schub durch höhere Verteidigungs- und
Infrastrukturausgaben», schreiben die Autoren. Darüber hinaus werde
erwartet, dass die geopolitische Lage in Europa die Stimmung trübe
und Investitionen und Konsum belaste.

Angesichts der verschiedenen Herausforderungen hält der IWF daher
«entschlossene Maßnahmen auf EU-Ebene an mehreren Fronten» für
erforderlich. Angesichts der alternden Bevölkerung und eines
außenwirtschaftlich schwierigen Umfeldes müsse das Wachstum gestärkt

werden. Neue Prioritäten müssten mit öffentlichen Mitteln finanziert

werden, ohne dabei zu viele Schulden zu machen.