Euro-Länder geben grünes Licht für Bulgariens Beitritt

19.06.2025 18:57

Nach der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank zeigt auch
der Club der Euro-Länder den Daumen nach oben für die Einführung des

Euros in Bulgarien. Aber es war noch nicht die letzte Hürde.

Luxemburg (dpa) - Die Länder mit Euro-Gemeinschaftswährung sind
bereit, Bulgarien in ihren Kreis aufzunehmen. Die Finanzminister der
Länder stimmten bei einem Treffen in Luxemburg dem grünen Licht der
Europäischen Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB) für
einen Beitritt des Balkanlandes zur Eurozone zum 1. Januar 2026 zu.

Bestimmte Kriterien müssen erfüllt werden

Anfang des Monats hatten die Europäische Kommission und die EZB
mitgeteilt, Bulgarien erfülle die für eine Euro-Einführung
notwendigen Kriterien. Dazu gehören Preisstabilität, solide
öffentliche Finanzen und stabile Wechselkurse. Die Inflation zum
Beispiel darf nicht aus dem Ruder laufen, damit der Wert des Geldes
gewahrt und seine Kaufkraft erhalten bleibt.

Die Euro-Beitrittskandidaten müssen zudem nachweisen, dass sie ihre
Staatsverschuldung im Griff haben. Und sie müssen dafür sorgen, dass
der Wechselkurs ihrer Landeswährung stabil bleibt, damit zum Beispiel
Unternehmen vorausschauend planen können.

Einführung eigentlich für 2024 geplant

Ursprünglich war die Euro-Einführung in Bulgarien für Anfang 2024
geplant. Unter anderem wegen der damals vergleichsweise hohen
Inflationsrate von 9,5 Prozent wurde der Beitritt verschoben. Aus
Sicht der EU-Kommission war das Kriterium der Preisstabilität nicht
erfüllt.

Bulgarien gehört zu den ärmeren EU-Ländern und ist beim
Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf der Bevölkerung auch 2024
EU-Schlusslicht - obwohl die Wachstumsraten höher waren als anderswo.
Das Balkanland ist seit 2007 Mitglied der Europäischen Union und wäre
das 21. Land mit der Gemeinschaftswährung. In Bulgarien wird die
Debatte um die Einführung des Euro von heftigen Protesten begleitet.

Als nächstes müssen nun die Finanzminister aller EU-Länder den Plän
en
zustimmen, bevor die EU-Staats- und Regierungschefs voraussichtlich
Ende Juni über den Beitritt Bulgariens zur Eurozone diskutieren
werden. Abschließend müssen nach Anhörung des Europäischen Parlamen
ts
und der EZB die Mitgliedsstaaten auf Ebene der Finanzminister die
notwendigen Rechtsakte verabschieden.