Wirtschaftsministerin: Zollstreit kostet täglich Millionen

20.06.2025 20:20

Noch steht eine Verhandlungslösung im Zollkonflikt zwischen den USA
und der EU aus. Bundeswirtschaftsministerin Reiche pocht auf Tempo.

Washington (dpa) - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat
bei einem Besuch in den USA betont, wie wichtig eine schnelle
Einigung im Zollstreit für Deutschland ist. «Der derzeitige
Zollstreit kostet die deutsche Wirtschaft Millionen von Euro pro
Tag», sagte die CDU-Politikerin in der US-Hauptstadt Washington. Die
Unsicherheit müsse schnell abgebaut werden. 

Ziel ihres Besuchs bis Samstag ist es, die EU-Verhandlungen in einer
sensiblen Phase gezielt zu unterstützen, wie es vorab hieß. Dafür
habe Reiche bereits mit wesentlichen Akteuren der amerikanischen
Seite gesprochen: mit Finanzminister Scott Bessent, Handelsminister
Howard Lutnick und dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer. Sie
werde zudem mit amerikanischen Unternehmensvertretern sprechen, sagte
Reiche.

«Über 6.000 deutsche Unternehmen haben in Amerika Standorte, wo sie
produzieren, in allen 50 Bundesstaaten», sagte sie. Demnach stellten
die Unternehmen mehr als 900.000 Jobs in den USA. «Es geht um
Wachstum, um Investitionen, um gute Arbeitsplätze, um funktionierende
Wertschöpfungsketten.»

US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt mit der
Ankündigung neuer Zölle auf Importe aus der EU einen neuen
Handelskonflikt losgetreten. Trump hatte zuletzt nach Turbulenzen an
den Aktien- und Finanzmärkten entschieden, vielen Staaten 90 Tage
lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren - diese endet am 9.
Juli. Das Zeitfenster soll für Verhandlungen genutzt werden.