Griechische Marine kontrolliert Migration im Meer vor Libyen

23.06.2025 12:12

Die Flüchtlingsankünfte auf Kreta haben zuletzt stark zugenommen. Nun
schickt Athen die Marine in internationale Gewässer vor Libyen, um
Migranten schon dort an der Weiterfahrt zu hindern.

Athen (dpa) - Die griechische Regierung hat Schiffe der Marine in
internationale Gewässer vor der libyschen Küste entsandt, um mögliche

Flüchtlingsboote aus Libyen von der Weiterfahrt nach Griechenland
abzuhalten. «Nicht die Schleuser werden darüber bestimmen, wer nach
Griechenland einreist», sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis
beim Treffen mit dem Staatspräsidenten Konstantinos Tassoulas, wie
das Büro des Regierungschefs mitteilte. 

Das Vorgehen erfolge in Zusammenarbeit mit den libyschen Behörden und
den übrigen europäischen Staaten. Es gehe darum, mit Prävention und
Abschreckung ein klares Signal zu setzen. «Ich denke, unter den
gegenwärtigen Umständen ist dies ein notwendiger Schritt», sagte
Mitsotakis. Um wie viele Schiffe es sich handelt und wie die Marine
vorgeht, erläuterte er nicht.

Hunderte Ankünfte binnen Tagen

Die Zahl der Flüchtlingsankünfte von der libyschen Küste nach Kreta
ist seit Jahresbeginn stark gestiegen. Erst vergangene Woche hatte
die griechische Küstenwache innerhalb von zwei Tagen rund 700
Menschen von Booten und Kuttern gerettet, die aus Libyen kamen. Die
Boote trieben aus verschiedenen Gründen manövrierunfähig in
internationalen Gewässern, wie die Küstenwache mitteilte.

Mehr Migranten als im gesamten letzten Jahr

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) sind zwischen
Januar und Mitte Juni rund 5.700 Migranten auf Kreta angekommen. Mit
den neuen Ankünften sind es nun insgesamt rund 6.500 Menschen - mehr
als im gesamten Vorjahr, als es nach Angaben der Gewerkschaft der
Wasserpolizei rund 5.100 waren.