Reiche für knappes Rahmen-Abkommen mit USA im Zollstreit
24.06.2025 16:17
Es helfe nicht, die USA öffentlich wegen ihres Kurses in der
Handelspolitik zu beschimpfen, sagt die Bundeswirtschaftsministerin.
Sie setzt auf Konsens.
Berlin (dpa) - Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat
sich verhalten optimistisch über eine baldige Lösung des Zollstreits
mit den USA gezeigt. Sie sagte beim Tag der Industrie in Berlin, die
Frage sei, ob man durch jedes einzelne Dossier bis zur letzten
Schraube gehe - oder ob man schnell Sicherheit durch ein
Rahmen-Abkommen schaffe, was große Punkte adressiere und den Druck
wegnehme. Die deutsche Stahl- sowie Automobilindustrie bräuchten
dringend Klarheit. «Ich bin noch optimistisch.» Es bringe nichts, die
Amerikaner öffentlich zu beschimpfen.
Mit Blick auf China sagte Reiche: «Wir haben zusammen dieselben
Herausforderungen. Wir haben auch dieselben Wettbewerber, die mit
unfairen Zöllen, mit Dumping versuchen, Weltmärkte zu beeinflussen.»
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt nach großen Turbulenzen an
den Aktien- und Finanzmärkten entschieden, vielen Staaten 90 Tage
lang eine Pause von bestimmten Zöllen zu gewähren - diese läuft am 9.
Juli ab. Das Zeitfenster soll für Verhandlungen genutzt werden. Trump
hatte kurz nach seinem Amtsantritt mit der Ankündigung neuer Zölle
auf Importe aus der EU einen neuen Handelskonflikt losgetreten.