Mars kauft Pringles - EU-Kommission fürchtet höhere Preise
25.06.2025 19:51
Der US-Nahrungsmittelkonzern Mars übernimmt den
Lebensmittelhersteller Kellanova. Beide Unternehmen sind in
Deutschland für zahlreiche Markenprodukte bekannt - Brüssel hat
Bedenken gegen das Geschäft.
Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission befürchtet angesichts der geplanten
Übernahme des Nahrungsmittelherstellers Kellanova durch den
US-Lebensmittelkonzern Mars höhere Preise für Verbraucher.
Hintergrund ist eine größere Verhandlungsmacht von Mars gegenüber
Einzelhändlern in der EU, teilte die Kommission mit. Bis zum 31.
Oktober will die Behörde nun entscheiden, ob ihre Sorge begründet ist
und sie weitere Schritte einleitet.
Zahlreiche bekannte Marken
Mars ist in Deutschland bekannt für Schokoriegel (Mars, Snickers,
Bounty), Kaugummisorten wie Airwaves und Wrigley's Extra, Tiernahrung
(Whiskas, Chappi) sowie Grundnahrungsmittel wie Reis (Ben's Original)
und Nudelgerichte (Mirácoli). Der Konzern, der mehr als 150.000
Mitarbeiter hat, erzielte 2023 eigenen Angaben zufolge einen Umsatz
von umgerechnet mehr als 45 Milliarden Euro.
Kellanova kennen Verbraucher von Marken wie Pringles und Kellogg's.
Laut Mitteilung erwirtschaftete das Unternehmen 2023 einen
Nettoumsatz von umgerechnet knapp 11,8 Milliarden Euro, ist weltweit
in 180 Ländern vertreten und beschäftigt etwa 23.000 Mitarbeiter.
Einfluss durch beliebte Marken
Die vorläufige Untersuchung der Kommission deutet darauf hin, dass
Mars durch die Erweiterung seines Produktportfolios um die sehr
beliebten Marken von Kellanova größeren Einfluss auf Einzelhändler
haben könnte. Dies könnte Mars nutzen, um beispielsweise in
Verhandlungen höhere Preise durchzusetzen, was wiederum zu höheren
Preisen für die Verbraucher führen würde, so die Kommission.