NRW-Unternehmenschefs treffen von der Leyen in Brüssel
27.06.2025 12:13
Nordrhein-Westfalen ist das industrielle Herz Deutschlands und von
den globalen Entwicklungen besonders betroffen. Die Spitzen der
größten Unternehmen wollen darüber in Brüssel sprechen.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Zwölf Vorstandsvorsitzende großer Unternehmen
und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) treffen sich am
kommenden Mittwoch (2. Juli) mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen in Brüssel. In der entscheidenden Phase der Zollgespräche
der EU mit den USA wollen die Chefs vor allem nordrhein-westfälischer
Unternehmen über Herausforderungen und Chancen der europäischen
Wirtschaft sprechen.
An dem Arbeitsessen mit von der Leyen nehmen nach Angaben der
NRW-Staatskanzlei die Vorstandsvorsitzenden von Eon, Henkel, Evonik,
Uniper, Thyssenkrupp, DHL, Rheinmetall, Hochtief, Rewe, Lufthansa,
Covestro und Lanxess teil.
NRW von globalen Entwicklungen besonders betroffen
Von den aktuellen globalen und innereuropäischen Entwicklungen seien
Deutschland als größte Industrienation in Europa und NRW als
wirtschaftliches und industrielles Zentrum besonders stark betroffen,
hieß es in Regierungskreisen. Die an dem Treffen in Brüssel
beteiligten Vorstandschefs repräsentierten mit ihren Unternehmen rund
500 Milliarden Euro Umsatz und knapp 1,5 Millionen Beschäftigte.
«Wir müssen als der große industrielle Spieler in Europa schon im
Austausch mit der Spitze der EU deutlich machen, was wir brauchen»,
hatte Wüst, auf dessen Initiative das Treffen in Brüssel zustande
kommt, kürzlich gesagt. Es dürfe nicht dazu kommen, dass über
Transformation geredet, daraus aber Deindustrialisierung werde.
Zollgespräche in entscheidender Phase
Im Zollstreit mit den USA drängt für Europa die Zeit. US-Präsident
Donald Trump hat hohe Importzölle für 90 Tage ausgesetzt - diese
Frist läuft am 9. Juli ab. Trump hat bereits mit Zöllen von 50
Prozent auf EU-Importe gedroht. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU)
forderte mehr Tempo in den Verhandlungen und eine schnelle
Entscheidung für deutsche Schlüsselbranchen wie den Auto- und
Maschinenbau sowie Chemie und Pharma.