Kreml: Russland lässt sich nicht zu Verhandlungen zwingen
29.06.2025 13:19
Die Sanktionen des Westens haben Russland bisher nicht zu
Verhandlungen gezwungen über ein Ende des Krieges gegen die Ukraine.
Der Kreml erklärt, was statt Druck angeblich helfen soll.
Moskau (dpa) - Auch das geplante 18. Sanktionspaket der EU wird nach
Kremlangaben nicht zu einem Ende des russischen Angriffskrieges gegen
die Ukraine führen. «Nur Logik und Argumente können Russland an den
Verhandlungstisch bringen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem
Moskauer Staatsfernsehen. «Es ist unmöglich, Russland durch
irgendeine Art von Druck oder Gewalt zu drängen.»
Peskow zeigte sich überzeugt, dass das von der EU angestrebte neue
Sanktionspaket letztlich angenommen wird. Je schärfer aber die
Strafmaßnahmen würden, desto stärker werde auch der Rückstoß.
Sanktionen seien eine «zweischneidige Waffe», sagte Peskow. Moskau
behauptet immer wieder, dass die EU etwa durch den Verzicht auf
russische Rohstoffe selbst noch mehr Nachteile habe durch die
Sanktionen.
Am vergangenen Freitag scheiterte die Annahme des 18. Sanktionspakets
der EU zunächst am Widerstand der Slowakei. Ein neues Votum wurde auf
einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben.
Russland halte die Sanktionen für illegal, sagte Peskow. «Offenkundig
besitzen wir nach fast vier Jahren eine gewisse Resistenz. Und wir
haben bereits gelernt, wie wir die Auswirkungen solcher Pakete
minimieren können», sagte er.
Die Sanktionen der EU sind vor allem gegen die russische Wirtschaft
gerichtet und haben das Ziel, dem Land die finanziellen Mittel für
eine Fortsetzung des Angriffskrieges gegen die Ukraine zu nehmen.
Russland betont dagegen immer wieder, seine Wirtschaft an die
Strafmaßnahme angepasst zu haben. Zudem umgeht die Rohstoffmacht die
Einschränkungen mit Hilfe anderer Staaten und hat trotz allem seine
Rüstungsproduktion massiv ausgebaut.