Frankreichs Finanzminister will in Zollstreit mit USA mehr Zeit

29.06.2025 15:16

Während der Bundeskanzler im Zollstreit zwischen der Europäischen
Union und den USA aufs Tempo drücken will, wünscht sich Paris mehr
Zeit für eine Einigung - und nennt ein mögliches Angebot an Trump.

Paris (dpa) - Im Zollstreit zwischen der Europäischen Union und den
USA wünscht sich Frankreichs Finanzminister Éric Lombard mehr Zeit
für Verhandlungen. «Mir ist ein guter Deal zu einem späteren
Zeitpunkt lieber als ein schlechter Deal am 9. Juli», sagte er der
Zeitung «La Tribune Dimanche». Er wünsche sich deshalb einen weiteren

Aufschub.

Bundeskanzler Friedrich Merz hatte vor wenigen Tagen auf eine rasche
Lösung gedrängt. «Lieber jetzt schnell und einfach, als langsam und
hoch kompliziert», hatte der CDU-Politiker nach Beratungen bei einem
EU-Gipfeltreffen in Brüssel gesagt.

Lombard geht davon aus, dass eine Einigung durchaus gefunden werden
kann. Die Europäer könnten den USA etwa beim Thema Energie
entgegenkommen und mehr Ankäufe von Flüssigerdgas aus den Vereinigten
Staaten anbieten.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt mit der
Ankündigung neuer Zölle auf Importe unter anderem aus der EU einen
neuen Handelskonflikt losgetreten. Nach großen Turbulenzen an den
Finanzmärkten gewährte er vielen Staaten eine Pause von 90 Tagen bei
bestimmten Zöllen - dieser Zeitraum läuft am 9. Juli ab. Das
Zeitfenster soll für Verhandlungen genutzt werden.