Söder glaubt nicht an vollständige Rücknahme der US-Zölle

01.07.2025 15:03

Schon in der kommenden Woche drohen dem Welthandel neue Zollvorgaben
aus den USA. CSU-Chef Söder fordert daher schnelle Verhandlungen. Er
hat auch eine Vermutung, was am Ende nicht dabei heraus kommt.

Brüssel (dpa) - CSU-Chef Markus Söder rechnet bei den anstehenden
Verhandlungen von EU und USA zum Zollstreit nicht auf eine
vollständige Rücknahme von den angedrohten Handelsabgaben. «Ich
glaube nicht, dass es gelingen kann, dass die Amerikaner alles
zurücknehmen, aber es gilt, das deutlichst zu reduzieren», sagte der
bayerische Ministerpräsident nach einem Treffen mit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) in Brüssel auf
Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. 

Söder drängt wie Merz auf schnelle und unkomplizierte Einigung

Wie Kanzler Friedrich Merz (CDU) dringt aber auch Söder auf eine
schnelle Einigung mit den USA. Es gehe darum, so schnell wie möglich
zu verhandeln und so wenig kompliziert wie möglich. «Bei der
Aufmerksamkeitsspanne, die man in den Verhandlungen mit den
Amerikanern hat, ist das kompliziertere Verfahren nicht automatisch
das effizientere Verfahren. Also nicht die klassische europäische
Philosophie, so kompliziert wie möglich, sondern eher einfach und
klar», betonte Söder. 

Hohe Zölle sind schädlich für deutsche Wirtschaft

«Aber wenn es bei der höchsten Zollfrage bleibt und wenn es dann zu
einem Zollkrieg kommt, der ist für uns in der Wirtschaft höchst
schädlich, auch für die Automobilindustrie zum Beispiel, die für
Deutschland wichtig ist», sagte Söder. Deswegen sei es wichtig, einen
Deal abzuschließen. 

Am 9. Juli will Trump weitere Zölle in Kraft treten lassen

Merz hatte sich nach dem EU-Gipfel vor wenigen Tagen ähnlich geäußert

und schnelle Ergebnisse in den Verhandlungen mit den USA gefordert.
Er äußerte sich vor dem Hintergrund, dass US-Präsident Donald Trump
ab dem 9. Juli noch mehr Zölle in Kraft treten lassen will, wenn die
EU den USA in Handelsfragen nicht entgegenkommt. Der Republikaner
begründet seinen Kurs vor allem damit, dass er angebliche
Handelsungleichgewichte korrigieren will.