China wirbt vor Gipfel für besseres Verhältnis mit der EU

03.07.2025 05:54

Vor dem EU-China-Gipfel setzt Peking auf Harmonie. Doch im Verhältnis
zwischen Peking und Brüssel knirscht es bei wichtigen Themen. Was
steckt hinter den freundlichen Tönen?

Brüssel (dpa) - Kurz vor dem Gipfeltreffen zwischen China und der EU
setzt Peking auf milde Töne und gute Stimmung mit Brüssel. China und
Europa hätten keine grundlegenden Interessenkonflikte, sagte
Außenminister Wang Yi nach chinesischen Angaben am Mittwoch der
EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas in Brüssel. Angesichts der
zunehmenden Instabilität der internationalen Lage sollten Peking und
Brüssel ihren Austausch verstärken und ihre Zusammenarbeit fördern.

Streitpunkte in Handel und Diplomatie

Wangs Europa-Besuch, der ihn auch nach Deutschland führen wird, kommt
kurz vor dem EU-China-Gipfel in Peking Ende des Monats. Parallel
belasten allerdings EU-Zölle auf in China gefertigte Elektroautos das
Verhältnis. Hinzu kommen Chinas Exportkontrollen auf seltene Erden
sowie Chinas Haltung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. 

Mitte Juni hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen beim
G7-Treffen im kanadischen Kananaskis gesagt, China nutze sein
«Quasi-Monopol» auf seltene Erden als Druckmittel und setze es auch
als Waffe ein, um Konkurrenten in Schlüsselindustrien zu schwächen.
Zudem sprach sie von einem «neuen «China-Schock»», da sich die
chinesische Wirtschaft verlangsame und die Volksrepublik die
Weltmärkte mit «subventionierten Überkapazitäten» überschwemme.


EU fordert Handeln von China

Wang betonte in Brüssel, China werde in Fragen von Frieden und
Sicherheit derzeit als weltbestes Land wahrgenommen.

Kallas forderte China laut Angaben aus Brüssel dazu auf,
wettbewerbsverzerrende Praktiken zu beenden, einschließlich der
Ausfuhrbeschränkungen seltener Erden. Demnach betonte die Estin
außerdem die Wichtigkeit, Lösungen für gleiche Wettbewerbsbedingungen

und die Verbesserung von Marktzugängen zu finden. Mit Blick auf den
Ukraine-Krieg forderte sie China auf, unverzüglich jegliche
materielle Unterstützung für Russlands Rüstungsindustrie
einzustellen.