Europäische Konzerne schlagen Alarm bei KI-Gesetz

03.07.2025 13:00

Zu bürokratisch, zu komplex? Die EU-Kommission will mit dem KI-Gesetz
Innovation und Sicherheit verbinden. Konzerne wie Lufthansa und
Mercedes-Benz sehen hingegen die Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr.

Brüssel (dpa) - In einem offenen Brief an Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen schlagen mehr als 40 Spitzenmanager europäischer
Unternehmen Alarm. Die EU verliere sich bei der Regulierung
Künstlicher Intelligenz in Komplexität - und riskiere damit ihre
eigene Wettbewerbsfähigkeit, heißt es in dem Brief, der der Deutschen
Presse-Agentur vorliegt. Zuvor hatte die «Financial Times» berichtet.

Die Manager fordern, die Umsetzung des KI-Gesetzes der EU (AI Act) um
zwei Jahre zu verschieben. Der über Jahre gepflegte europäische
Balanceakt zwischen Regulierung und Innovation gerate aus dem Takt,
steht in dem Schreiben. Gerade bei einer Schlüsseltechnologie wie KI
könne sich Europa nicht leisten, durch überlappende und unklare
Vorgaben ausgebremst zu werden. Das schade nicht nur künftigen
europäischen Champions, sondern auch der Fähigkeit, KI im globalen
Maßstab zur Anwendung zu bringen.

Zu den Unterzeichnern gehören Konzerne wie Lufthansa

Viele große europäische Unternehmen haben den Brief unterzeichnet -
darunter etwa Mercedes-Benz, Lufthansa und Philips. Schon länger
haben Stimmen aus der Tech-Branche das KI-Gesetz der EU als
bürokratisch und innovationsfeindlich kritisiert. 

Zurzeit arbeitet die EU-Kommission an einem freiwilligen
Verhaltenskodex für sogenannte Basismodelle wie GPT-4, Gemini oder
Llama. Der Kodex soll zentrale Prinzipien wie Transparenz und
Sicherheit abdecken und bis August vorliegen - lange bevor viele
verbindliche Vorgaben des AI Acts in Kraft treten.