Vor EU-China-Gipfel: Von der Leyen setzt auf Zusammenarbeit
08.07.2025 11:28
Trotz vieler Reibungspunkte will EU-Kommissionspräsidentin von der
Leyen keine Abkopplung von China. Kurz vor dem Gipfeltreffen stellt
sie Bedingungen für eine Zusammenarbeit klar.
Straßburg (dpa) - Mit Blick auf den Ende Juli geplanten China-Gipfel
hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sich für eine
stärkere Kooperation, aber auch Vorsicht ausgesprochen. «Europa setzt
sich voll und ganz für ein zielorientiertes Engagement mit China
ein», sagte von der Leyen im Europaparlament in Straßburg. Eine
Abkopplung von dem Land wäre aus ihrer Sicht «ineffizient und
ineffektiv». Gleichzeitig kritisierte sie unfaire Praktiken im Handel
mit China: «Das System ist eindeutig manipuliert.»
Von der Leyen verurteilte die Flut an billigen, subventionierten
Produkten aus China und forderte wiederum einen fairen Marktzugang
für europäische Unternehmen. Als positiv wertete sie, dass in China
eine ernsthafte Debatte zu Überproduktion und verzerrten Märkten
begonnen habe.
EU-China-Gipfel in Peking
Für die Zusammenarbeit der EU mit China setzte von der Leyen weitere
Bedingungen: Chinas Umgang mit Russland und dem Krieg gegen die
Ukraine wird demnach ein entscheidender Faktor für die künftigen
Beziehungen zwischen der EU und China sein. «Wir können sagen, dass
China de facto Russlands Kriegswirtschaft ermöglicht, und das können
wir nicht akzeptieren», sagte sie.
Der EU-China-Gipfel wird den derzeitigen Planungen zufolge in
zweieinhalb Wochen in Peking abgehalten. Ursula von der Leyen und
Ratspräsident António Costa wollen dabei unter anderem
Staatspräsident Xi Jinping treffen.