Chinas Botschafter einbestellt: Lasereinsatz gegen Flugzeug
08.07.2025 12:33
Die Bundeswehr beteiligt sich im Roten Meer an der EU-Militärmission
zum Schutz von Handelsschiffen. Nach einem Zwischenfall mit einem
chinesischen Kriegsschiff protestiert Deutschland scharf.
Berlin (dpa) - Lasereinsatz gegen ein deutsches Flugzeug: Das
Auswärtige Amt hat den chinesischen Botschafter in Berlin nach einem
Vorfall mit einem Kriegsschiff des Landes im Roten Meer einbestellt.
Das chinesische Militär habe mit einem Laser die als Teil der
EU-Militärmission «Aspides» fliegende Maschine «ins Visier genommen
»,
teilte das Auswärtige Amt auf der Plattform X mit. Die Gefährdung von
deutschem Personal und die Störung des Einsatzes seien vollkommen
inakzeptabel.
Mit der EU-Militäraktion «Aspides», an der sich die Bundeswehr
beteiligt, sollen im Roten Meer Handelsschiffe vor der aus dem Jemen
agierenden Huthi-Miliz geschützt werden. Deutschland stellt etwa 30
Soldaten für die Mission.
Lasereinsatz galt dem «fliegenden Auge» der Mission
Deutschland beteilige sich seit Oktober 2024 mit einem Flugzeug, das
als «fliegendes Auge» der Mission zur weiträumigen Aufklärung des
Seegebietes beitrage, sagte ein Sprecher des
Verteidigungsministeriums in Berlin. Die gewonnenen Daten tragen
demnach zum Lagebild für die Missionsführung und die beteiligten
Partner bei.
Diese Maschine - «Multi-Sensor-Plattform» oder kurz MSP genannt -
wird nach diesen Angaben von einem zivilen Dienstleister betrieben.
Personal der Bundeswehr ist beteiligt.
«Das zur Seeraumüberwachung im Roten Meer eingesetzte Flugzeug MSP
wurde bei einem Routine-Einsatzflug im Rahmen ASPIDES über dem Roten
Meer von einem chinesischen Kriegsschiff, das schon mehrfach im
Seegebiet angetroffen wurde, ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme
angelasert», sagte der Sprecher. «Mit dem Einsatz des Lasers hat das
Kriegsschiff eine Gefährdung von Mensch und Material in Kauf
genommen.»
Inzwischen läuft der Flugbetrieb wieder
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ereignete sich der
Vorfall bereits am 2. Juli. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im
Militär mindestens als Drohgebärde.
Der Einsatzflug sei als Vorsichtsmaßnahme abgebrochen worden,
berichtete der Sprecher. Die Maschine sei sicher auf der Basis des
Kontingents in Dschibuti gelandet. Inzwischen sei der Flugbetrieb
wieder aufgenommen worden.
Einbestellt wurde der chinesische Botschafter Deng Hongbo. Die
förmliche Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes
diplomatisches Mittel, mit dem die Regierung des Gastlandes eine
deutliche Verstimmung signalisiert.