Ausschusschef: EU und USA verhandeln in Zollstreit über wenige Seiten
08.07.2025 13:06
Die Verhandlungen im Zollstreit zwischen Brüssel und Washington
bleiben zäh. Eine schnelle Einigung ist derzeit nicht in Sicht, dafür
aber eine «Atempause».
Brüssel (dpa) - Im Zollstreit zwischen den USA und der EU verhandeln
Brüssel und Washington nach Angaben des Vorsitzenden des
Handelsausschusses im Europäischen Parlament, Bernd Lange, derzeit
nur über wenige Seiten. Die angestrebte Rahmenvereinbarung sei als
«relativ begrenztes Papier» angelegt - derzeit werde über einen etwa
dreiseitigen Text verhandelt, sagte der SPD-Europapolitiker.
Darin könne etwa allgemein festgelegt sein, dass man sich auf
bestimmte Importvolumen von Autos einige, die dann zollfrei oder zu
einem geringen Zollsatz gehandelt werden können. Details müssten dann
später geregelt werden. Lange mahnte zudem, dass die derzeitige
«Atempause» genutzt werden müsse, um eine umfassende Paketlösung f
ür
alle bereits bestehenden und angedrohten Zölle zu finden.
Fristverschiebung mit Fragezeichen
Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump die Frist für neue Zölle
von diesem Mittwoch (9. Juli) auf den 1. August verschoben. Er
unterzeichnete ein entsprechendes Dekret. Nur wenige Stunden später
säte er allerdings schon wieder Zweifel. Auf die Frage, ob die Frist
zum 1. August verbindlich sei, sagte er in Anwesenheit von
Journalisten am Montagabend (Ortszeit): «Ich würde sagen verbindlich,
aber nicht zu 100 Prozent.» Was genau die neue Frist für die EU
bedeutet, war zunächst unklar.