Empörung in EU über Lasereinsatz gegen deutsches Flugzeug
08.07.2025 19:36
«Gefährlich und inakzeptabel»: Aus der EU kommt deutliche Kritik an
einem chinesischen Lasereinsatz gegen ein deutsches
Aufklärungsflugzeug. Folgen auch Konsequenzen?
Brüssel (dpa) - Der Lasereinsatz eines chinesischen Kriegsschiffes
gegen ein deutsches Aufklärungsflugzeug sorgt auch in der EU für
Empörung. Das Vorgehen des chinesischen Militärs im Roten Meer sei
gefährlich und inakzeptabel gewesen, sagte ein EU-Beamter in Brüssel.
Es habe die Einsatzkräfte gefährdet und den Auftrag des Flugzeugs
beeinträchtigt.
Bei dem jetzt bekanntgewordenen Vorfall am 2. Juli hatte ein
chinesisches Kriegsschiff deutschen Angaben zufolge ohne Grund und
vorherige Kontaktaufnahme einen Laser auf das deutsche
Aufklärungsflugzeug gerichtet. Dieses war für die EU-Militäroperation
Aspides über dem Roten Meer unterwegs gewesen und sollte dazu
beitragen, Handelsschiffe vor Angriffen durch die jemenitische
Huthi-Miliz zu schützen.
Was für einen Laser die Chinesen auf das deutsche Flugzeug richteten,
wurde zunächst nicht mitgeteilt. Theoretisch können Laser etwa als
Entfernungsmesser für Zielverfolgungssysteme oder auch als
Blendwaffen genutzt werden. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im
Militär mindestens als Drohgebärde.
Das Auswärtige Amt bestellte in Reaktion auf den Vorfall den
chinesischen Botschafter in Berlin ein. Die förmliche Einbestellung
eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel, mit dem
die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert.
Ob die EU ähnlich reagieren wird, war zunächst unklar.