EU-Projekt «Living Lahn» wird voraussichtlich verlängert

10.07.2025 03:00

Ökologie, Tourismus und Schifffahrt sollen bei «Living Lahn» unter
einen Hut gebracht werden. Für die Erstellung des entsprechenden
Konzepts bekommen die Verantwortlichen voraussichtlich mehr Zeit.

Gießen/Lahnstein (dpa) - Das ursprünglich auf zehn Jahre angelegte
EU-Projekt «Living Lahn» wird voraussichtlich um ein Jahr verlängert.

Die EU-Kommission habe den Beteiligten die Verlängerung nahegelegt,
um das Lahnkonzept als wesentlichen Baustein des Projekts gut beenden
zu können, sagte der Projektleiter des hessischen Umwelt- und
Landwirtschaftsministeriums, Stephan von Keitz, der Deutschen
Presse-Agentur. Ein Entwurf werde voraussichtlich am 7. August
vorgestellt. 

«Living Lahn» hat eine ökologische Aufwertung des Flusses und
zugleich eine Verbesserung der Lebensqualität der Menschen in seinem
Umfeld zum Ziel. Die Lahn entspringt im nordrhein-westfälischen
Netphen, durchfließt Hessen und mündet bei Lahnstein in
Rheinland-Pfalz in den Rhein. Zu den konkreten Maßnahmen des
Pilotprojekts gehört, wieder naturnahe Ufer und Auenbereiche zu
schaffen und Fischen und anderen Wasserlebewesen Wanderungen zu
ermöglichen. Die Gewässergüte der Lahn soll sich verbessern, etwa
durch modernere Kläranlagen, Feuchtgebiete sollen reaktiviert werden.

Millionen-Förderung der EU für «Living Lahn» 

Das Projekt war am 1. Dezember 2015 gestartet und sollte eigentlich
bis 30. November dieses Jahres laufen. Budget beläuft sich auf 15,7
Millionen Euro, davon steuert die EU rund 8,5 Millionen Euro bei.
Auch durch die Corona-Pandemie hätten sich Verzögerungen ergeben,
sagte von Keitz. Nach Vorlage des Entwurfs für das Lahnkonzept müsse
dieser noch mit den Betroffenen abgestimmt und das Konzept
finalisiert werden. Auch bauliche Maßnahmen gelte es, noch anzugehen.
Dazu gehöre, ein Wehr am Ulmbach im mittelhessischen Leun-Biskirchen
für Fische passierbar zu machen.