Huthi-Angriffe: Berlin und Wien offen für stärkere EU-Reaktion
10.07.2025 14:32
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hat kürzlich zwei
Handelsschiffe versenkt. Deutschland und Österreich beraten über
Konsequenzen aus dem Angriff.
Wien (dpa) - Deutschland und Österreich sind angesichts zunehmender
Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe offen für eine
Aufstockung der EU-Militäroperation «Aspides» im Roten Meer. «Die
Operation Aspides der Europäischen Union hat in einem schwierigen
Umfeld schnell Erfolge erzielt», sagte Außenminister Johann Wadephul
(CDU) bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar
und der österreichischen Außenministerin Beate Meinl-Reisinger in
Wien. Es liege nun an den militärischen Ratgebern, «Hinweise zu
geben, ob das verstärkt oder angepasst werden muss», fügte Wadephul
hinzu.
Die neuerlichen Angriffe der jemenitischen Miliz auf Handelsschiffe
zeigten, dass ein iranischer Verbündeter weiterhin ohne jeden Anlass
die zivile Schifffahrt erheblich störe und das Leben unschuldiger
Seeleute gefährde, sagte Wadephul. «Wir verurteilen das auf das
Schärfste und erwarten, dass der Iran seinen Einfluss auf die Huthis
ausübt, um das zu beenden.»
Der CDU-Politiker sagte mit Blick auf die Angriffe auf die
Handelsschiffe: «Wir werden uns dagegen weiter wehren.» Handels- und
Seewege seien Teile der wirtschaftlichen Sicherheit.
Meinl-Reisinger ergänzte, die Sicherheit der Passage durch das Rote
Meer sei im ureigensten Interesse Europas. Deshalb beteilige sich
Österreich mit Stabsoffizieren an der EU-Operation. Sie stehe einer
Diskussion «sehr offen gegenüber, inwieweit das verstärkt oder
angepasst wird». Dies sei nun Sache der militärischen Berater.
Im Rahmen von «Aspides» («Schilde») waren zuletzt etwa 30
Bundeswehrsoldaten eingesetzt. Deutschland stellte in den vergangenen
Monaten Soldaten für die Luftraumüberwachung, Stabspersonal im
Hauptquartier im griechischen Larissa sowie auf dem Führungsschiff
der Operation.
Huthi-Miliz versenkt zwei Handelsschiffe
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen hatte in den
vergangenen Tagen zwei Handelsschiffe angegriffen, die daraufhin
sanken. Die Miliz greift seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023
unter anderem Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel an.
Erklärtes Ziel ist die Unterstützung der islamistischen Hamas im
Gazastreifen.