Thüringer Bauern erhalten 270 Millionen aus Brüssel

10.07.2025 17:01

Mehr Mitsprachrecht, weniger Bürokratie und ausreichend Fördermittel:
Die Agrarminister der Länder haben klare Vorstellungen von der
künftigen EU-Agrarförderung.

Erfurt/Berlin (dpa/th) - Thüringens Bauern bekommen aus Brüssel
derzeit jährlich rund 270 Millionen Euro an EU-Mitteln. Wichtigste
Voraussetzung für eine erfolgreiche europäische Agrarpolitik bleibe,
dass auch in der neuen Förderperiode von 2028 bis 2034 ausreichend
Geld bereitgestellt werde, erklärte Thüringens
Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU). 

Die Erwartungen an die Landwirtschaft seien von der Bereitstellung
qualitativ hochwertiger Lebensmittel über eine hohe
Wettbewerbsfähigkeit, die Sicherung von Einkommen bis zur Erbringung
von Umwelt- und Biodiversitätsleistungen hoch. «All das ist aber
nicht zum Nulltarif zu haben.» 

Die Ressortchefs der Länder haben auf einer Sondersitzung in Berlin
gemeinsam mit dem Bund in einer Resolution ihre Vorstellungen zur
Fortführung der sogenannten gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gestellt.
Kernforderungen sind demnach laut Boos-John neben einer ausreichenden
finanziellen Ausstattung vereinfachte Förderkonditionen, die
Einbeziehung aller Betriebsgrößen und -formen in die Förderung sowie

eine klare Zuständigkeit der Länder für die Mittelverwaltung. 

Bürokratieabbau statt Zentralisierung 

«Die GAP muss einfacher, effizienter und praxisnäher werden», so die

Ministerin. In den vergangenen Jahren habe es bei den europäischen
Förderinstrumenten einen rasanten Bürokratieaufbau gegeben. Außerdem

wollten die Länder auch in Zukunft ein entscheidendes Wörtchen
mitreden können, wie die Fördermittel vor Ort eingesetzt werden,
sagte die Ministerin. Bestrebungen, die GAP künftig stärker auf die
nationale oder sogar die EU-Ebene zu verlagern, wurden in dem
Forderungspapier abgelehnt.