Minister Tabbert gegen EU-Plan zu jährlicher Auto-Inspektion

11.07.2025 17:19

Kommt eine jährliche Tüv-Pflicht bei älteren Autos? Der Plan der
EU-Kommission ist umstritten. Er bedeutet für viele Menschen schlicht
ein finanzielles Problem, warnt Brandenburgs Verkehrsminister.

Berlin/Potsdam (dpa/bb) - Müssen Besitzer älterer Autos in Zukunft
häufiger mit ihrem Wagen zum Tüv? Brandenburgs Verkehrsminister
Detlef Tabbert (BSW) hält nichts von einer jährlichen
Hauptuntersuchung für Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind. Die
EU-Kommission will diese neue Regelung für eine bessere
Verkehrssicherheit auf den Weg bringen.

In Deutschland müssen Fahrzeuge in der Regel alle zwei Jahre zur
Hauptuntersuchung, unabhängig davon, wie alt ein Fahrzeug ist. In
vielen EU-Staaten müssen ältere Autos aber bereits jährlich zur
Inspektion.

Verkehrsminister Tabbert kritisierte, dass vor allem Menschen mit
weniger Geld betroffen seien, da sie häufig auf ältere Fahrzeuge
angewiesen seien. «Der Vorschlag einer jährlichen Hauptuntersuchung
für Fahrzeuge, die zehn Jahre oder älter sind, schießt weit über da
s
Ziel hinaus und ist entschieden abzulehnen.»

Skepsis an EU-Vorschlag für häufigere Fahrzeuginspektionen

Es gebe keine Belege, dass ältere Fahrzeuge automatisch häufiger an
Unfällen beteiligt seien, argumentierte Tabbert. Die
Verkehrssicherheit werde durch noch häufigere Untersuchungen also
nicht erhöht. Er erwarte, dass der Vorschlag der EU-Kommission so
nicht weiterverfolgt werde.

Nach Angaben der Brüsseler Behörde ist es das Ziel häufigerer
Inspektionen, die Zahl der Verkehrsunfälle und der Unfallopfer zu
senken. Die Kommission rechnet damit, dass die Einführung jährlicher
Prüfungen von Pkw und Kleintransportern zu einem Prozent weniger
Verkehrstoten und Verletzten führt.