Jusos lehnen Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer ab

12.07.2025 11:55

Den Vorschlag, Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer einzuführen,

kritisiert die Nachwuchsorganisation der SPD in Jena deutlich.

Jena/Erfurt (dpa/th) - Ungerecht und weltfremd - die Jusos in Jena
lassen kein gutes Haar an dem Vorschlag, dass Ausländer aus nicht
EU-Staaten in Thüringen Studiengebühren zahlen sollen.
«Studiengebühren sind sozial ungerecht, gefährden das internationale

Profil unserer Hochschulen und widersprechen dem Grundgedanken von
Bildung als Menschenrecht», sagte Marcus Hansen, Sprecher der
Juso-Hochschulgruppe Jena laut Mitteilung. In einer Situation, in der
viele Studierende mit steigenden Mieten und Inflation zu kämpfen
hätten, sei die Forderung «zynisch und weltfremd».

Die Co-Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation in Jena, Josefine
Schlosser, warnte: «Wer heute Gebühren erhebt, vertreibt morgen
dringend benötigte Fachkräfte.»

Idee aus der Wirtschaft

Einem Bericht der Zeitungen der Funke Medien Thüringen nach machte
etwa die Industrie- und Handelskammer Südthüringen zuletzt auf einen
hohen Anteil ausländischer Studierender aufmerksam, wobei nach
Auffassung der Kammer zu wenige anschließend in Thüringen bleiben
würden und daher Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer sinnig sein

könnten.

Der Vorstoß löste gemischte Reaktionen in der Thüringer
Parteienlandschaft aus. Das CDU-geführte Wissenschaftsministerium
sieht Argumente dafür und dagegen, die oppositionelle Linke-Fraktion
lehnt solche Gebühren strickt ab, die ebenfalls oppositionelle
AfD-Fraktion befürwortet die Idee.