Zollstreit: EU will trotz Trump-Brief weiter verhandeln
12.07.2025 16:15
Die Hoffnungen der EU auf zeitnahe Beilegung des Zollstreits haben
durch den jüngsten Brief von Donald Trump einen erheblichen Dämpfer
erhalten. Ganz aufgeben will sie vorerst aber nicht.
Brüssel (dpa) - Die für die Zollverhandlungen mit den USA zuständige
EU-Kommission will sich so lange wie möglich weiter um eine
einvernehmliche Lösung des Handelskonflikts bemühen. Man nehme das
Schreiben von US-Präsident Donald Trump zu einem neuen Zollsatz und
einem neuen Zeitplan zur Kenntnis, teilte Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen mit. Man sei weiterhin bereit, bis zum 1. August
auf eine Einigung hinzuarbeiten.
Die Einführung von Zöllen in Höhe von 30 Prozent auf EU-Exporte wür
de
wesentliche transatlantische Lieferketten stören - zum Nachteil von
Unternehmen, Verbrauchern und Patienten auf beiden Seiten des
Atlantiks, fügte die deutsche Politikerin hinzu.
Von der Leyen betonte, nur wenige Volkswirtschaften weltweit stünden
in ihrer Offenheit und ihrer Verpflichtung zu fairen Handelspraktiken
auf gleicher Stufe mit der Europäischen Union. Die EU habe stets eine
Verhandlungslösung mit den USA angestrebt.
Zugleich wies von der Leyen erneut darauf hin, dass die EU im Fall
mangelnder Verhandlungsbereitschaft auf US-Seite Gegenmaßnahmen
ergreifen wird. Dies sollen in einem ersten Schritt vor allem
Sonderzölle auf Importe von US-Produkten in die EU sein.