Macron pocht auf Gegenmaßnahmen nach Trumps Zollankündigung

12.07.2025 20:41

Im Zollkonflikt will US-Präsident Trump die Europäer tüchtig zur
Kasse bitten. Frankreich Staatschef drängt auf Gegenmaßnahmen und das
Verteidigen europäischer Interessen.

Paris (dpa) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach den
neuen Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump die
beschleunigte Vorbereitung europäischer Gegenmaßnahmen verlangt. Dazu
müsse die EU-Kommission alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente,
einschließlich des Mechanismus zur Bekämpfung von Zwangsmaßnahmen,
mobilisieren, falls bis zum 1. August keine Einigung erzielt wird,
teilte Macron per Kurznachrichtendienst X mit. 

«In der europäischen Einheit ist es mehr denn je die Aufgabe der
Kommission, die Entschlossenheit der Union zu bekräftigen, die
europäischen Interessen entschlossen zu verteidigen», so der
Präsident. Auf dieser Grundlage unterstütze Frankreich die
EU-Kommission bei den Verhandlungen, um bis zum 1. August eine für
beide Seiten akzeptable Einigung zu erzielen, die den Respekt
widerspiegele, den sich Handelspartner wie die EU und die USA mit
ihren gemeinsamen Interessen und integrierten Wertschöpfungsketten
schuldeten.

US-Präsident Donald Trump hatte der EU zuvor in einem Brief neue
Importzölle in Höhe von 30 Prozent ab dem 1. August angekündigt. Das

Schreiben wurde ungeachtet von bislang laufenden Verhandlungen über
eine einvernehmliche Lösung verschickt. Trump rechtfertigt seine
Zollpolitik insbesondere mit dem Handelsdefizit, dass die USA mit der
EU haben. Die EU geht allerdings davon aus, dass es ihm auch um
zusätzliche Einnahmen zur Finanzierung von umfangreichen
Steuersenkungen geht.