Trumps 30-Prozent-Zollankündigung: Was wird die EU tun?
13.07.2025 00:30
Donald Trump hat einen Brief an die EU geschickt: 30 Prozent Zoll auf
EU-Importe. Allerdings lässt er die Tür einen Spalt offen. Was
passiert jetzt?
Washington (dpa) - Nach der neuen Zollankündigung von US-Präsident
Donald Trump auf EU-Importe ist offen, ob die Handelspartner vor dem
1. August doch noch eine Einigung erzielen. Trump hatte am Samstag
die geplanten Zölle in Höhe von 30 Prozent bekanntgemacht. Ob die
Einführung dieses Zollsatzes noch abgewendet werden kann, ist unklar.
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte mitgeteilt, dass
man Trumps Schreiben zur Kenntnis nehme und weiterhin bereit sei, bis
zum 1. August auf eine Einigung hinzuarbeiten.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche teilte mit: «Es geht
jetzt in der verbleibenden Zeit für die EU darum, pragmatisch eine
Lösung mit den USA zu verhandeln, die sich auf die wesentlichen
großen Konflikt-Punkte konzentriert.»
Trump lässt Spielraum erkennen
EU-Ratspräsident António Costa kritisierte in sozialen Netzwerken:
«Zölle sind Steuern. Sie heizen die Inflation an, schaffen
Unsicherheit und hemmen das Wirtschaftswachstum.» Die EU stehe geeint
zusammen und sei bereit, ihre Interessen zu schützen, fügte der
Portugiese hinzu. Man unterstütze die EU-Kommission bei deren
Bemühungen um eine faire Einigung mit den USA.
Trump lässt in seinem Brief Spielraum erkennen: Zwar drohte er im
Falle von Gegenmaßnahmen mit weiteren Zollerhöhungen. Zugleich
schreibt der US-Präsident: Sollte die EU bereit sein, ihre bislang
geschlossenen Handelsmärkte für die Vereinigten Staaten zu öffnen und
Handelsbarrieren zu beseitigen, werde man möglicherweise eine
Anpassung des Schreibens in Erwägung ziehen. Die Zölle könnten je
nach Entwicklung der Beziehungen nach oben oder unten angepasst
werden.
Das sieht der Zollsatz vor
Der neue Zollsatz von 30 Prozent gilt demnach auf alle Waren, die die
EU in die Vereinigten Staaten einführen möchte. Davon ausgenommen
sind bestimmte Branchen, bei denen Trump andere Aufschläge verlangt.
Bislang galten etwa für Auto und Autoteile sowie Stahl und Aluminium
andere Sätze.
Für Deutschland sind die USA der wichtigste Handelspartner. Mit
seiner Zollpolitik will der Republikaner angebliche
Handelsungleichgewichte korrigieren und erreichen, dass mehr in den
USA produziert wird. Im weltweiten Zollkonflikt hatte Trump zunächst
eine Frist vom 9. Juli für neue Zölle gesetzt und vor Tagen diese auf
den 1. August verlängert. In den vergangenen Wochen hatten die USA
mit vielen Ländern gesprochen. In den vergangenen Tagen folgten dann
Briefe an zahlreiche Länder mit neuen Zollbestimmungen. Der
Prozentsatz der EU liegt im Mittelfeld.