Deutschland und Frankreich wollen Start-ups stärken
15.07.2025 18:52
Europa hat gegenüber den USA und China an Wettbewerbsfähigkeit
verloren. Berlin und Paris wollen das ändern.
Berlin (dpa) - Deutschland und Frankreich wollen Start-ups stärker
unterstützen. «Wir wollen, dass Europa ein Umfeld schafft, in dem
innovative Unternehmen zu globalen Champions heranwachsen können»,
schreiben Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) und sein
französischer Amtskollege Éric Lombard in einem gemeinsamen
Gastbeitrag für das «Handelsblatt» und die französische Finanzzeitu
ng
«Les Echos».
Die beiden Politiker wollen dazu ein Expertengremium einrichten. Es
soll vom ehemaligen Gouverneur der Banque de France, Christian Noyer,
und dem ehemaligen deutschen Finanzminister Jörg Kukies geleitet
werden. Das Gremium solle konkrete Vorschläge zur «Stärkung der
Finanzierung von Start-ups und Wachstumsunternehmen in Europa»
erarbeiten.
Unternehmen sollen weniger Bürokratielasten tragen
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei die Wettbewerbsfähigkeit
Europas hinter die der USA und Chinas zurückgefallen, schreiben
Klingbeil und Lombard. «Europa muss international selbstbewusster
auftreten und für seine Interessen eintreten. Mehr Zölle und
Handelshemmnisse schaffen auf allen Seiten nur Verlierer», warnen
beide. Sie forderten die Europäische Kommission auf, die
Meldepflichten für große Unternehmen schnell um 25 Prozent zu
reduzieren, «für kleine und mittlere Unternehmen sogar noch mehr».
Zudem müsse die Spar- und Investitionsunion vorangebracht werden.
Klingbeil und Lombard treffen sich an diesem Mittwoch im Schloss
Genshagen bei Berlin zu einer Klausur. Auch dort ist die Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit innerhalb der EU ein Schwerpunkt.