Merz zu Zollstreit mit USA: Je niedriger Zölle, umso besser
18.07.2025 11:57
Die Uhr tickt im Zollkonflikt der EU mit den USA. Wie der Kanzler auf
die Verhandlungen schaut.
Berlin (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz sieht die Verhandlungen
von EU und USA über eine Lösung des Zollkonflikts in der
Schlussphase. Das sagte er in seiner Sommer-Pressekonferenz in
Berlin. Er unterstütze die EU-Kommission dabei, nach Kräften einen
vernünftigen Kompromiss zu finden. «Je niedriger die Zölle ausfallen
auf beiden Seiten, umso besser ist es für beide Seiten.» Zölle
schadeten allen.
Ob man einzelne Sektoren unterschiedlich behandeln könne, sei eine
offene Frage. «Auf der europäischen Seite wird das befürwortet, auf
der amerikanischen Seite eher kritisch gesehen.»
Merz hatte Anfang Juli gesagt, es komme für ihn vor allem auf die
Schlüsselbranchen in Deutschland an: Chemie, Autobau, Pharma,
Maschinenbau, Aluminium und Stahl.
Es sei unrealistisch zu glauben, dass «wir mit null zu null»
herauskommen, so Merz. Er verwies auf ein Steuer- und Ausgabengesetz
in den USA. Dieses habe für den amerikanischen Haushalt eine extreme
Wirkung mit großen Einnahmeverlusten.
Schon länger verhandelt die EU-Kommission mit Washington im
Zollstreit. US-Präsident Donald Trump hatte Zölle in Höhe von 30
Prozent auf den Import von EU-Produkten ab 1. August angekündigt. Für
den Fall, dass die USA den neuen Zollsatz einführen, will die EU
unter anderem mit Gegenzöllen reagieren.