EU-Kommission gibt Orientierung für neue KI-Regeln ab August

18.07.2025 14:15

Was müssen Anbieter wie OpenAI oder Google in der EU künftig
offenlegen? Kurz vor dem Start neuer Transparenzpflichten für große
KI-Modelle legt die Kommission Leitlinien zur Umsetzung vor.

Brüssel (dpa) - Wenige Wochen vor dem Start zentraler EU-Vorgaben für
große KI-Modelle wie ChatGPT und Gemini hat die EU-Kommission
Leitlinien zur Umsetzung der neuen Regeln vorgestellt. Sie sollen
Anbietern sogenannter General-Purpose-KI-Modelle helfen, ihre
Transparenzpflichten unter dem EU-KI-Gesetz (AI Act) zu erfüllen. Das
Papier erklärt etwa genauer, welche Modelle und Anbieter von den
Neureglungen betroffen sind und was diese dokumentieren müssen.

Ab dem 2. August 2025 gelten in der EU erstmals spezielle
Anforderungen für diese breit einsetzbaren Systeme, die etwa Sprache
generieren, Texte schreiben oder Bilder und Videos erzeugen können.
Anbieter müssen künftig offenlegen, wie ihre Modelle funktionieren,
mit welchen Daten sie trainiert wurden und wie sie mit möglichen
Risiken umgehen.

Die behördliche Kontrolle wird gestaffelt eingeführt

Betroffen sind Modelle, die mit erheblichem Rechenaufwand trainiert
wurden. Für besonders leistungsfähige Modelle mit potenziellen
systemischen Risiken, etwa für Grundrechte oder Sicherheit, gelten
zusätzliche Pflichten zur Risikoabschätzung und -minderung.

Die Kommission betont, sie wolle mit den Leitlinien rechtliche
Klarheit schaffen und so Innovation ermöglichen. Die Pflichten gelten
zwar ab August 2025, die behördliche Kontrolle wird jedoch gestaffelt
eingeführt: Ab 2026 kann das neu geschaffene EU-KI-Amt neue Modelle
überprüfen, ab 2027 auch bereits bestehende. Bei Verstößen drohen
Geldbußen. Bis zur behördlichen Kontrolle plant die Brüsseler Behör
de
mit den Anbietern zusammenzuarbeiten, um den Übergang zu erleichtern,
heißt es von EU-Beamten.