25 Staaten drängen auf Ende des Gaza-Kriegs
21.07.2025 19:09
Israels Vorgehen im Gazastreifen sorgt international für Kritik. Nun
fordern mehrere Außenminister eine Waffenruhe. Deutschland ist nicht
mit dabei.
Rom (dpa) - Die Außenminister von 25 Ländern fordern in einer
gemeinsamen Erklärung ein sofortiges Ende des Kriegs im Gazastreifen.
Ihre Botschaft sei klar und dringend: «Der Krieg in Gaza muss jetzt
beendet werden», hieß es in dem Text. «Weiteres Blutvergießen dient
keinem Zweck.» Man unterstütze die Bemühungen der Vermittler USA,
Katar und Ägypten.
Unterzeichnet wurde die Erklärung unter anderem von den
Außenministern Italiens, Frankreichs, Österreichs, des Vereinigten
Königreichs, Belgiens und Kanadas sowie von der EU-Kommissarin für
Gleichstellung und Krisenmanagement. Deutschland gehörte nicht zu den
Unterzeichnern.
Außenminister fordern Freilassung der Geiseln
Die Unterzeichner fordern auch eine sofortige Freilassung der noch
immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln. «Ein ausgehandelter
Waffenstillstand bietet die beste Hoffnung, sie nach Hause zu bringen
und die Qualen ihrer Familien zu beenden.»
Im Gazastreifen werden nach offiziellen israelischen Angaben noch 50
Geiseln festgehalten, von denen weniger als die Hälfte noch am Leben
sein soll.
Kritik wegen humanitäre Lage
Die Außenminister kritisieren in dem Schreiben den Umgang Israels mit
der humanitären Hilfe für den Gazastreifen: «Das Modell der
israelischen Regierung für die Bereitstellung von Hilfsgütern ist
gefährlich, schürt Instabilität und beraubt die Menschen im
Gazastreifen ihrer Menschenwürde.»
Auch Deutschlands Außenminister Johann Wadephul (CDU) äußerte seine
Sorgen über die «katastrophale humanitäre Lage» in Gaza. Er habe
heute mit seinem israelischen Amtskollegen telefoniert, schrieb er
auf X. «Wir fordern Israel dringend auf, die Vereinbarungen mit der
EU zur Ermöglichung humanitärer Hilfe umzusetzen.»
Israel: «Falsches Signal» an die Hamas
Das israelische Außenministerium wies die Erklärung der 25 Staaten
als «ohne Bezug zur Wirklichkeit» zurück. Sie würde ein «falsches
Signal» an die Hamas senden, die den Krieg begonnen habe und «allein»
dafür verantwortlich sei, dass es trotz laufender Gespräche noch zu
keiner Waffenruhe und Geiselfreilassung gekommen sei, hieß es.
Auslöser des Gaza-Kriegs war der Überfall der Hamas und anderer
islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023.