UBS-Bank muss nach EU-Urteil Millionenstrafe zahlen

23.07.2025 11:16

Wegen der Übernahme der Credit Suisse zahlt die Großbank UBS für
deren Altlasten - aber sie muss weniger tief in die Tasche greifen
als zunächst gedacht, wie das EU-Gericht entschied.

Luxemburg (dpa) - Wegen unerlaubter Absprachen im Devisenhandel der
ehemaligen Schweizer Bank Credit Suisse muss die Schweizer Großbank
UBS dem EU-Gericht zufolge eine Geldbuße von knapp 29 Millionen Euro
zahlen. Damit setzte das Gericht eine zuvor von der EU-Kommission
verhängte Buße von rund 83 Millionen Euro herab, wie die Richterinnen
und Richter in Luxemburg mitteilten. Die Strafe geht auf ein
Verfahren gegen die Credit Suisse zurück, die 2023 von der UBS
übernommen worden war. Zwar sei die Credit Suisse an einem Kartell
beteiligt gewesen, doch sei die Buße dafür nicht richtig berechnet
worden, so das EU-Gericht. Das Urteil kann vor dem Europäischen
Gerichtshof (EuGH) angefochten werden.

Die EU-Kommission hatte der Credit Suisse und vier anderen
europäischen Großbanken 2021 nach einer Kartelluntersuchung Geldbußen

von insgesamt 344 Millionen Euro auferlegt. Es ging um illegale
Absprachen im sogenannten Devisenkassamarkt - einem Teil des
Devisenhandels, bei dem Währungen innerhalb kurzer Zeit nach
Geschäftsabschluss ausgetauscht werden. Die Händler der Banken hatten
laut Mitteilung des Gerichts sensible Informationen in einem
professionellen Online-Chatroom ausgetauscht.

Anders als die anderen beteiligten Banken - darunter UBS, Barclays,
RBS und HSBC - verzichtete die Credit Suisse auf einen Vergleich mit
der Kommission und stellte sich einem ordentlichen Verfahren. Im März
2023 war die in Schieflage geratene Bank dann auf Druck der Schweizer
Regierung und mit staatlicher Unterstützung in einem Notverkauf an
die Konkurrentin UBS gegangen.