Investitionen statt Zoll - VW setzt auf Deal mit Trump

25.07.2025 13:28

Dollar gegen Dollar: Volkswagen plant einen Sonderdeal mit den USA -
mit Milliarden für Werke, Jobs und Wachstum. Doch erst soll sich die
EU einigen. Was hinter dem ungewöhnlichen Vorschlag steckt.

Wolfsburg (dpa) - Im Ringen um US-Zölle plant Volkswagen eine direkte
Vereinbarung mit der US-Regierung. Sobald es einen Deal zwischen den
USA und der EU gebe, wolle Volkswagen darauf aufsetzen und noch einen
spezifischen Deal machen für Volkswagen-Konzern, sagte Vorstandchef
Oliver bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Wolfsburg. Statt
Zöllen wolle VW den USA direkte Investitionen in Milliarden-Höhe
anbieten. 

Die Idee: Für jeden Dollar, den VW in den USA investiere, werde ein
Dollar an Zöllen erlassen. Das Konzept habe man dem
Handelsministerium bereits vorgestellt. Die erste Resonanz sei dort
sehr positiv gewesen. «Auch sind unsere Ideen schon dem Präsidenten
vorgestellt worden.»

Voraussetzung für einen Sonderdeal sei aber eine Einigung zwischen EU
und den USA, betonte Blume. «Die Schriftfolge ist aber klar: Erst
EU-US-Deal und dann werden wir als Unternehmen die Initiative
ergreifen.» Daher lasse man die eigenen Verhandlungen derzeit ruhen.
«Eine klare Maßgabe war, dass erst ein Deal zwischen den USA und
Europa stattfinden muss und sobald dieser steht, werden wir dann die
Gespräche wieder aufnehmen.»

Eigenes Audi-Werk im Gespräch

Blume sprach von Investitionen in zweistelliger
Milliarden-Dollar-Höhe, die VW anbieten könne. Dabei gehe es etwa um
die neue US-Marke Scout, um das Software-Projekt mit Rivian, «aber
auch Investitionen für Volkswagen und Audi», so Blume. Denkbar sei
dabei auch ein eigenes Audi-Werk in den USA. 

Von einem solchen Abschluss würden am Ende beide Seiten profitieren,
so Blume. «Für uns zahlt das ein auf unseren Wachstumskurs in den
USA, und den Amerikanern bietet es positive Impulse in Bezug auf die
Entwicklung ihrer Wirtschaft.» Denn Investitionen würden in den USA
Arbeitsplätze schaffen und neue Lieferantennetzwerken aufbauen.
«Insofern ist das ein attraktives Paket, das wir dort anzubieten
haben.»

Abschluss mit Japan als Vorbild

Bei den Verhandlungen zwischen EU und USA setzt VW auf eine schnelle
Eignung. «Wir hoffen, dass es zu einem ausgewogenen Abkommen zwischen
den USA und der EU kommt, das einen fairen Handel zwischen den
Regionen ermöglicht», sagte Blume. Vorbild könnte die jüngste
Einigung mit Japan sein, wo nun 15 Prozent Zoll gelten sollen. Dass
die Zölle ganz verschwinden, sei dagegen kaum zu erwarten, sagte
Blume. «Wir können nicht annehmen, dass das nur vorübergehend ist.»


Über Preiserhöhungen in den USA will VW nach einem Zoll-Abkommen
entscheiden. VW habe hier auch eine Verantwortung seine Kunden
gegenüber, so Blume. «Und mögliche Preismaßnahmen werden dann am En
de
natürlich davon abhängen, wie hoch das Niveau ist.» Bisher hat VW die

seit April geltenden Zölle nicht an seine US-Kunden weitergegeben.
Auf Autoimporte in die USA gilt seit Anfang April ein Einfuhrzoll von
27,5 Prozent. Zuvor waren es nur 2,5 Prozent.