Deal mit Trump: US-Autos sollen bald zollfrei in EU kommen
28.07.2025 12:39
Viele Details des Handelsdeals zwischen der EU und den USA sind
bislang nicht bekannt. Nun wird in Brüssel allerdings etwas
bestätigt, was europäische Autohersteller nicht freuen dürfte.
Brüssel (dpa) - Autos aus den USA sollen als Teil des Handelsdeals
mit US-Präsident Donald Trump künftig zollfrei in die Europäische
Union importiert werden können. Das bestätigte eine EU-Beamtin in
Brüssel einen Tag nach der Einigung in Schottland. Die EU erhebt
bislang auf Autoimporte aus den USA einen Zoll in Höhe von zehn
Prozent.
«Wir sind bereit, auf null zu gehen», sagte die Beamtin.
Voraussetzung sei allerdings, dass die Vereinigten Staaten sich an
ihren Teil der Vereinbarung halten und die aktuell fällig werdenden
US-Zölle auf Autoimporte aus der EU von aktuell 27,5 auf 15 Prozent
senken.
Für die europäische Autoindustrie bedeutet die Zusage der EU, dass
sie künftig mit stärkerer Konkurrenz von US-Herstellern rechnen muss.
Zudem muss sie künftig mit dem neuen 15-Prozent-Zoll leben. Vor dem
Amtsantritt von Trump hatte der Zollsatz noch bei 2,5 Prozent
gelegen.
Auf EU-Autos werden 15 Prozent fällig
Dass die EU trotzdem in den Handelsdeal einwilligte, erklärt
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unter anderem damit,
dass ohne die Vereinbarung ab dem 1. August Zölle in Höhe von 30
Prozent gedroht hätten.
Zudem verweist die EU darauf, dass wegen Zollentscheidungen aus den
ersten Monaten der zweiten Amtszeit von Trump derzeit Zölle in Höhe
von 27,5 Prozent auf die Einfuhr von europäischen Autos in die USA
erhoben werden.
Der Deal zur Entschärfung des monatelangen Zollkonflikts war am
Sonntag bei einem Treffen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen mit US-Präsident Trump in einem Golfhotel des
US-Präsidenten im schottischen Turnberry vereinbart worden. Er sieht
auch vor, dass die EU künftig deutlich mehr Energie in den USA kaufen
und die Investitionen dort erhöhen soll.
Lediglich auf eine begrenzte Zahl von Waren sollen künftig bei der
Einfuhr keine Abgaben fällig werden. Dazu zählen nach Angaben von
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zum Beispiel
Flugzeuge, bestimmte Chemikalien, Agrarprodukte und kritische
Rohstoffe.
Vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hieß es in einer
ersten Reaktion, das Übereinkommen sei ein unzureichender Kompromiss,
der ein fatales Signal an die eng verflochtene Wirtschaft auf beiden
Seiten des Atlantiks sende. Auch ein Zollsatz von 15 Prozent werde
immense negative Auswirkungen auf die exportorientierte deutsche
Industrie haben.