NRW befürchtet Milliardenbelastung durch Zolldeal
28.07.2025 16:44
Nach langen Verhandlungen gibt es im Zollstreit zwischen den USA und
der EU eine Einigung. Das bekommt auch die NRW-Wirtschaft zu spüren,
rechnet die Landeswirtschaftsministerin vor.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zolleinigung der EU mit den USA wird die
Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung der
Landesregierung stark belasten. «Für unsere Wirtschaft bedeutet das
einen Verlust von rund einer Milliarde Euro», sagte
Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne). Dieser Betrag beziehe
sich auf die ersten zwölf Monate nach Inkrafttreten des Abkommens.
«Mit der Einigung im Zollstreit muss die europäische Wirtschaft
einige Kröten schlucken, um einen Zollkrieg zu vermeiden», sagte
Neubaur. Die neuen Zölle belasteten den Außenhandel auch in NRW
spürbar.
Im Energiebereich drohten zudem neue Abhängigkeiten. «Dabei hat uns
gerade die technologische und militärische Abhängigkeit in die
aktuelle, schwierige Verhandlungsposition gebracht», sagte Neubaur.
«Wir müssen gezielt in Europas Wettbewerbsfähigkeit investieren - und
gleichzeitig unsere Sicherheit und Eigenständigkeit stärken.»
30 Prozent Zölle abgewendet
US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen hatten sich auf einen Basiszollsatz von 15 Prozent auf die
meisten EU-Importe in die USA geeinigt. Betroffen sind auch
europäische Autoimporte, für die bis vor wenigen Monaten noch ein
Zollsatz von nur 2,5 Prozent galt. Nur auf eine begrenzte Zahl von
Waren sollen künftig bei der Einfuhr keine Abgaben fällig werden. Die
von Trump zum 1. August angedrohten Zölle in Höhe von 30 Prozent auf
die Einfuhr europäischer Produkte in die USA gelten als abgewendet.