«Aftonbladet»: Bei Trump am besten tot stellen
29.07.2025 09:18
Stockholm (dpa) - Die sozialdemokratische schwedische Tageszeitung
«Aftonbladet» (Stockholm) kommentiert am Dienstag den Zolldeal der EU
mit US-Präsident Donald Trump:
«Die mächtigste Frau der EU, Ursula von der Leyen, wartete geduldig,
während Donald Trump am Sonntag seine Golfrunde beendete. Gegen 17.40
Uhr gingen sie dann in den Konferenzraum. Als sie wieder herauskamen,
war die größte Gefahr bei den Zöllen gebannt. «Trump hat von der
Leyen zum Frühstück verspeist», befand Ungarns Ministerpräsident
Viktor Orban. Von der Leyen war jedenfalls zufrieden: Die
Verhandlungen liefen so gut, wie man eben hoffen konnte.
Die Spitzenvertreter aus der EU scheinen sich letztlich auf einen Weg
geeinigt zu haben, mit dem unberechenbaren Präsidenten umzugehen:
sich tot zu stellen. Als Trump eine lange Rede darüber hielt, warum
Europa die Windkraft verbieten sollte, starrte von der Leyen stumm
ins Leere. Bundeskanzler Friedrich Merz griff bei seinem Besuch im
Weißen Haus vor einem Monat auf dieselbe Taktik zurück. Das ist
zumindest würdevoller, als zu versuchen, Trump zu schmeicheln oder
auf gute Kumpel zu machen. Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat damit
das gesamte Bündnis lächerlich gemacht. Die Totstelltaktik hat die EU
dagegen vor 30-prozentigen Zöllen bewahrt. Das neue Abkommen ist
besser als gar nichts.»