Sicherheitsalarm: Will Iran belgische Politikerin entführen?

29.07.2025 13:52

Irans Führung wird oft mit dem Vorwurf konfrontiert, mit Kritikern
erbarmungslos umzugehen. Geht sie nun sogar so weit, ein schweres
Verbrechen gegen eine europäische Politikerin planen zu lassen?

Brüssel (dpa) - Eine belgische Politikerin und Frauenrechtsaktivistin
ist nach eigenen Angaben von Sicherheitsdiensten über mögliche
iranische Entführungspläne gegen sie informiert worden. Die belgische
Polizei und Sicherheitsdienste hätten besorgniserregende
Informationen erhalten, die darauf hindeuteten, dass das islamische
Regime im Iran sie entführen und nach Teheran bringen wolle, schrieb
Darya Safai von der flämischen nationalistischen
Regierungspartei N-VA im sozialen Netzwerk X. Da geplant sei, dies
über die Türkei zu tun, sei ihr dringend geraten worden, nicht in die
Türkei zu reisen.

Als einen möglichen Grund für die Entführungspläne nennt Safai ihr

politisches Eintreten dafür, die Islamischen Revolutionsgarden (IRGC)
in der EU als Terrororganisation einzustufen. Eine von ihr
eingebrachte Resolution dazu sei jüngst im belgischen Parlament
angenommen worden, schrieb die Politikerin.

Die 50-jährige Safai wurde nach eigenen Angaben im Iran geboren und
wuchs dort auch auf. Nach der brutalen Niederschlagung der
Studentenproteste im Jahr 1999 flüchtete sie über die Türkei nach

Belgien. Auf X schrieb sie am Dienstag an die Regierung des Irans
gerichtet: «Als junges Mädchen von 25 Jahren war ich in eurem
schrecklichen Gefängnis eingesperrt. Ich weiß sehr gut, welche
Monster ihr seid, und ich weiß, dass ihr foltert, vergewaltigt und
mordet.» Obwohl sie um ihr Leben fürchte, werde sei aber niemals
aufhören, für die Freiheit zu kämpfen.

Gegen den Iran sind wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen schon
heute zahlreiche EU-Sanktionen in Kraft. So werden der iranischen
Regierung unter anderem brutale Gewalt gegen friedliche
Demonstranten, willkürliche Festnahmen und Folter von
Regierungskritikern vorgeworfen. Eine Einstufung der
Revolutionsgarden als Terrororganisation erfolgte bislang allerdings
nicht. Grund dafür sind auch rechtliche Hürden. Die Revolutionsgarden
schützen als Elitestreitkräfte im Iran unter anderem die
Staatsideologie und sollen auch Putschversuche verhindern.