Dröge: Merz hat deutscher Wirtschaft Bärendienst erwiesen

01.08.2025 06:00

Beim Handels-Kompromiss zwischen der EU und den USA wäre mehr drin
gewesen, meint Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge. Und gibt
jemandem die Schuld für das Ergebnis.

Berlin (dpa) - Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge macht Kanzler
Friedrich Merz (CDU) für das aus ihrer Sicht schwache
Verhandlungsergebnis im Zollstreit mit den USA verantwortlich. «Merz
verantwortet das schwache Verhandlungsergebnis der EU, weil er den
Turbo-Deal wollte. Und damit die Verhandlungslinie der EU geschwächt
hat», sagte Dröge der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Er hat der

deutschen Industrie damit einen Bärendienst erwiesen.»

Dröge verlangt Umdenken

Die Zahlen für die deutsche Wirtschaft verschlechterten sich täglich,
führte Dröge aus. «Das ist der Preis, den die deutsche Wirtschaft f
ür
den schlechten Zoll-Deal von Trump zahlt», erklärte sie mit Bezug auf
den US-Präsidenten Donald Trump. 

«Wenn Merz jetzt nicht umdenkt und endlich europäisch handelt, stehen
Arbeitsplätze auf dem Spiel. Und Investitionen in
Zukunftstechnologien geraten in Gefahr», warnte Dröge. Es brauche
eine Handelspolitik, die eine Allianz all jener Staaten schaffe, die
«gute Regeln, fairen Handel und Klimaschutz» wollten. Die deutsche
Politik müsse sich zur Stärkung des Binnenmarkts bekennen. «Statt auf

nationale Alleingänge und Abschottung zu setzen.»

In einem gemeinsamen Papier machen sich Dröge und drei weitere
Grünen-Bundestagsabgeordnete unter anderem für Handelsverhandlungen
der EU mit Staaten aus aller Welt für ein neues Abkommen stark. Zudem
müsse der Handel innerhalb der Europäischen Union gestärkt werden.