Reiche: Handelshürden innerhalb der EU beseitigen

03.08.2025 00:05

Ökonomen und Verbände klagen seit Jahren über ein
«Regulierungsdickicht» in der EU. Die Barrieren kosteten Milliarden,
rechnet Wirtschaftsministerin Reiche vor - und bekommt prominente
Unterstützung.

Berlin (dpa) - Vor Einführung der neuen US-Zölle auf EU-Exporte hat
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche die Beseitigung interner
Barrieren im EU-Binnenmarkt gefordert. Es gehe um eine
Gesamt-Belastung durch solche Barrieren von 44 Prozent, also fast das
Dreifache der drohenden Trump-Zölle, sagte die CDU-Politikerin der
«Bild am Sonntag». 

«Das sind über das Jahr genommen Milliarden Verluste, die den
Unternehmen und damit auch den Arbeitnehmern verloren gehen», sagte
Reiche. Die EU müsse endlich ihren Binnenmarkt vollenden. Zuletzt
habe es kleine Fortschritte gegeben. Man sei aber noch längst nicht
am Ende.

«Unterschiedliche Regeln schrecken ab»

Unterstützung bekommt Reiche von der «Wirtschaftsweisen» Veronika
Grimm. «Der Schaden ist immens. Diese vielen unterschiedlichen Regeln
schrecken Unternehmen und vor allem Investoren ab», sagte die
Ökonomin dem Blatt. «Unternehmen investieren nicht, wenn sie die
Regelungen gar nicht mehr durchschauen.» Auf EU-Ebene, in den
Mitgliedstaaten, in den Bundesländern und in Kommunen - überall gebe
es unterschiedliche oder zusätzliche Regeln.

Die Europäische Kommission sagte dem Blatt, mit der neuen
Binnenmarktstrategie würden die zehn größten Hindernisse - die
sogenannten Schrecklichen Zehn - angegangen. Die neue
Binnenmarktstrategie sehe vor, den EU-Markt «nahtlos, einfacher und
stärker zu machen».