Trump über Zolldeal: 600 Milliarden Dollar «Geschenk» von EU

05.08.2025 15:41

Bei ihrem Zolldeal mit den USA sagte die EU auch milliardenschwere
Käufe und Investments ein - US-Präsident Trump verrät nun seine
Interpretation.

Washington (dpa) - Die von der EU im Rahmen des Zolldeals mit den USA
zugesagten 600 Milliarden Dollar an Investitionen stehen den
Vereinigten Staaten nach Aussagen ihres Präsidenten Donald Trump zur
freien Verfügung. «Sie haben uns 600 Milliarden Dollar gegeben, die
wir in alles, was wir wollen, investieren können», sagte er in einem
Gespräch mit dem Sender CNBC.

Trump bezeichnete die Summe als «Geschenk», das kein Darlehen sei und
damit nicht etwa in drei Jahren zurückgezahlt werden müsse. Das steht
im Widerspruch zu bisherigen Angaben der EU-Kommission. In den
kommenden Jahren wollen Firmen aus der EU 600 Milliarden Dollar in
den USA investieren. Es handelt sich nach Darstellung der
EU-Kommission bislang um Interessenbekundungen von Unternehmen. 

Auf die Frage, was passiere, falls die EU nicht die besagten
Investments liefere, drohte Trump mit Zöllen in Höhe von 35 Prozent -
unklar blieb aber, wann überhaupt der Fall eines Vertragsbruches
eintreten würde, da die Investitionen auf mehrere Jahre ausgelegt
sind.

Trumps Aussage steht im Widerspruch zu EU-Angaben

Eine Kommissionsbeamtin stellte zuletzt klar, dass die Investitionen
Sache von Privatunternehmen seien - die Kommission als öffentliche
Behörde könne dies nicht garantieren. Welche Unternehmen
Investitionsabsichten und in welcher Höhe bekundet hätten, teilte die
Kommission nicht mit.

Die EU und die USA hatten im Zollstreit zuletzt eine Einigung
erzielt. Das Abkommen zwischen Trump und EU-Kommissionspräsidentin
Ursula von der Leyen sieht einen Zollsatz in Höhe von 15 Prozent für
die meisten EU-Importe in die USA vor. Als neuer Starttermin steht
der 7. August. Zusätzlich zu den 600 Milliarden Dollar hatte die EU
Trump zugesichert, bis zum Ende seiner Amtszeit US-Energie im Wert
von 750 Milliarden Dollar kaufen zu wollen.