USA: Russland akzeptiert Sicherheitsgarantien für Ukraine
17.08.2025 17:43
Nach dem Treffen in Alaska fehlte es an klaren Ergebnissen und
Details zu den Gesprächsinhalten. Nun berichtet der US-Sondergesandte
von einem angeblichen Zugeständnis von Russland.
Washington (dpa) - Russland ist nach Angaben des US-Sondergesandten
Steve Witkoff einverstanden damit, dass die USA und europäische
Verbündete der Ukraine Nato-ähnliche Sicherheitsgarantien geben. «Wir
konnten das folgende Zugeständnis gewinnen: Dass die Vereinigten
Staaten einen Artikel-5-ähnlichen Schutz bieten können, was einer der
eigentlichen Gründe ist, warum die Ukraine der Nato beitreten
möchte», sagte Witkoff dem Sender CNN.
Für Kremlchef Wladimir Putin sei ein Nato-Beitritt der Ukraine nicht
diskutierbar. «Wir konnten das sozusagen umgehen und eine
Vereinbarung erzielen, dass die Vereinigten Staaten einen Schutz
ähnlich dem in Artikel 5 bieten könnten.» Die Russen hätten erstmal
s
so einem Szenario zugestimmt.
Artikel 5 des Nato-Vertrags regelt, dass die Bündnispartner im Fall
eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen können und
ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.
Das nun diskutierte Szenario sähe allerdings nicht die Nato im
Verteidigungsfall in der Pflicht - stattdessen würden die Vereinigten
Staaten und die europäischen Länder für die Sicherheit der Ukraine
sorgen, sagte Witkoff dem US-Sender Fox News.
Details des Vorstoßes unklar
Weiter ins Detail ging Witkoff nicht. Die Ukraine als auch die
europäischen Verbündeten seien bereits über den Vorschlag in Kenntnis
gesetzt worden, sagte Witkoff CNN.
Witkoff zufolge hat Russland zudem die Absicht geäußert, sich in
einem Friedensabkommen zu verpflichten, keine weiteren Gebiete in der
Ukraine zu besetzen. Auch sollen keine europäischen Grenzen
überschritten werden, sagte er bei Fox News. Witkoff betonte bei CNN,
dass sich Russlands erstmals in den Verhandlungen bewege und zu
Eingeständnissen bereit sei. «Jetzt müssen wir darauf aufbauen und
ein Abkommen für die Ukrainer erzielen, das ihnen Selbstbestimmung
und den Schutz ihrer souveränen Grenzen ermöglicht.»
Über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine wurde schon bei
den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau 2022 in Istanbul
gesprochen. Nach allem, was darüber bekannt ist, wollte Russland
selbst eine der Garantiemächte sein. Es forderte außerdem für den
Konfliktfall ein Vetorecht gegen das Eingreifen anderer
Garantiemächte. Dies war weder für die Ukraine noch für potenzielle
westliche Garantiemächte akzeptabel. Es gilt als ein Grund, warum die
Verhandlungen aufgegeben wurden.