Merz: Erwartungen an Ukraine-Gipfel wurden übertroffen

19.08.2025 01:29

Nach mehrstündigen Beratungen im Weißen Haus gibt sich Kanzler Merz
zufrieden. Er sieht Fortschritte auf dem Weg für Frieden in der
Ukraine, wie er im Anschluss sagt.

Washington (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz hat eine positive
Bilanz des Ukraine-Gipfels im Weißen Haus in Washington gezogen.
«Meine Erwartungen sind eigentlich nicht nur getroffen, sondern
übertroffen worden», sagte der CDU-Politiker nach den Gesprächen. Er

wolle nicht verhehlen, dass er nicht sicher gewesen sei, dass das
Treffen so verlaufe. «Das hätte auch anders verlaufen können.» 

Es handele sich um «schicksalshafte Tage für die Ukraine und für
Europa», sagte Merz. Das Gespräch mit US-Präsident Donald Trump sei
sehr offen gewesen. Echte Verhandlungen könne es nur auf einem Gipfel
geben, an dem auch die Ukraine teilnehme. «Ein solcher Gipfel ist nur
denkbar, wenn die Waffen schweigen», betonte der Kanzler.

Frage zu Sicherheitsgarantien besprechen 

Eine sehr intensive Diskussion habe es in den Beratungen im Weißen
Haus zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem
Friedensschluss gegeben. «Wir haben sehr nachdrücklich die
Ankündigung von Präsident Trump begrüßt, der Ukraine
Sicherheitsgarantien zu geben.» 

Die Frage, wer sich in welchem Umfang an diesen Sicherheitsgarantien
beteilige, müsse man zwischen den europäischen Partnern und der
US-Regierung besprechen. «Völlig klar ist, dass sich ganz Europa
daran beteiligen sollte», sagte Merz. 

Deutschland habe «eine hohe Verantwortung», dies zu tun. In welchem
Umfang müsse in Europa und in der Koalition in Berlin besprochen
werden - «bis hin zu der Frage, ob wir hier möglicherweise
mandatspflichtige Beschlüsse zu fassen haben». Es sei aber zu früh,
um darauf eine endgültige Antwort zu geben.

Mandatspflichtige Beschlüsse bedeutet, dass der Bundestag darüber
entscheidet, Bundeswehrsoldaten in die Ukraine zu schicken.