Wadephul: EU-Handelsabkommen mit Indonesien rasch abschließen

19.08.2025 13:31

Beim Besuch der Weltausstellung Expo informiert sich der
Außenminister in diversen Pavillons über Zukunftstechnik und
Innovationen. Ein paar Länder liegen ihm besonders am Herzen.

Osaka (dpa) - Außenminister Johann Wadephul fordert angesichts des
Zollstreits mit der US-Regierung eine engere Handels- und
Wirtschaftszusammenarbeit mit asiatischen Schlüsselpartnern wie Japan
und Indonesien. «Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, unseren
Handel, unsere Lieferketten und damit unsere Wirtschaft insgesamt auf
eine breitere Basis zu stellen und zu diversifizieren», sagte der
CDU-Politiker beim Besuch der Weltausstellung Expo im japanischen
Osaka.

«Dafür wollen und müssen wir neue Handelsabkommen schließen,
bestehende Partnerschaften stärken und so ein robustes Netz knüpfen»,

fügte der Minister hinzu. Dies stehe auch im Mittelpunkt seiner Reise
nach Japan und am Mittwoch nach Indonesien. 

Wadephul sprach sich in diesem Zusammenhang für den raschen Abschluss
des EU-Freihandelsabkommens Cepa mit Indonesien aus. Im Juli hatte
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit Präsident Subianto
Prabowo den Abschluss der seit 2016 andauernden entsprechenden
Verhandlungen vereinbart. Wichtige EU-Anliegen dabei sind die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsstandards und
Investitionserleichterungen. Unterzeichnet werden könnte das Abkommen
im September. 

Für engere Zusammenarbeit bei Forschung und Entwicklung

Es gehe auch darum, bei Forschung und Entwicklung enger
zusammenzuarbeiten und innovative Lösungen etwa bei
Spitzentechnologie, Nachhaltigkeit, neuen Materialien, Grundstoffen
oder grüner Energie zu finden, sagte Wadephul. «Wer technologischer
Vorreiter ist, löst sich auch von Abhängigkeit.» 

Japan habe sich wie die EU zum Ziel gesetzt, bei Künstlicher
Intelligenz zur Weltspitze aufzuschließen. «KI ist und wird immer
mehr zur Basistechnologie für alle Lebens- und ganz besonders für
alle Wirtschaftsbereiche», sagte der Minister. Es ist bereits die
dritte Expo in Japan nach 1970 (ebenfalls Osaka) und 2005 (Aichi).

Weiterreise nach Indonesien

Wadephul besichtigte auf dem Expo-Gelände die Pavillons von Japan,
der Ukraine, Indonesiens, der Europäischen Union und Deutschlands.
Die Expo steht unter dem Motto «Designing Future Society for Our
Lives» («Die zukünftige Gesellschaft für unser Leben gestalten»).

Mehr als 160 Länder, Regionen und internationale Organisationen
beteiligen sich an der Ausstellung. Im Mittelpunkt stehen die Themen
Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Morgen will der Minister in die
indonesische Hauptstadt Jakarta weiterreisen.