Trump sieht Europäer zu Truppeneinsatz in der Ukraine bereit

19.08.2025 18:47

Nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj leitet
US-Präsident Trump bereits die nächsten Treffen in die Wege. Nun
prescht er bei einem wichtigen Punkt vor.

Washington (dpa) - US-Präsident Donald Trump geht davon aus, dass
Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu bereit sind, zur
Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu
schicken. «Wenn es um die Sicherheit geht, sind sie bereit,
Bodentruppen zu entsenden», sagte er im Gespräch mit dem US-Sender
Fox News. Den Einsatz von amerikanischen Bodentruppen in der Ukraine
schloss er aus. Auf die Frage, ob er versichern könne, dass es keinen
Einsatz von US-Truppen geben werde - auch nach seiner Amtszeit -
antwortete er: «Sie haben meine Garantie, ich bin der Präsident.» Die

Vereinigten Staaten seien aber bereit, die verbündeten Europäer zu
unterstützen - etwa aus der Luft.

In Deutschland wird darüber diskutiert, ob sich die Bundeswehr an
einer Absicherung des Friedens beteiligen soll. Bundeskanzler
Friedrich Merz (CDU) hatte in Washington gesagt, die Frage, wer sich
in welchem Umfang an Sicherheitsgarantien beteilige, müsse man
zwischen den europäischen Partnern und der US-Regierung besprechen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprach von zwei
Sicherheitsgarantien, um den Frieden in der Ukraine zu wahren: Neben
einer starken ukrainischen Armee solle es Rückversicherungstruppen an
Land, im Meer und in der Luft geben.

Bei dem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj
den europäischen Spitzenpolitikern am Montag war über
Schutzversprechen an die Ukraine nach dem Vorbild des Artikel 5 des
Nato-Vertrages diskutiert worden. Dieser besagt, dass Bündnispartner
im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen
können und eine Attacke auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle
gewertet wird.

Trump: Nato-Beitrittswunsch von Ukraine Grund für Krieg

Zudem nannte Trump in dem Interview das Streben der Ukraine in die
Nato als einen Grund für den Konflikt mit Russland. «Russland sagte:
Wir wollen den sogenannten Gegner oder Feind, um diesen Ausdruck zu
benutzen, wir wollen sie nicht an unserer Grenze. Und sie hatten
Recht», sagte er.

Die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 durch Russland und
den fehlenden Widerstand seines Vorgängers Barack Obama dagegen
nannte Trump «das schlechteste Immobiliengeschäft, das ich je gesehen
habe». Doch die Forderung der Ukrainer nach Rückgabe der Krim sei
einer der Gründe für den Konflikt jetzt. Erneut sah der US-Präsident

nicht Moskau als Angreifer, sondern gab Kiew die Schuld am Krieg.
«Man legt sich nicht mit einer zehnmal größeren Nation an», sagte e
r.