Merz, Macron und Tusk gemeinsam in Moldau

26.08.2025 17:39

Das kleine Nachbarland der Ukraine ist weiterhin zwischen
proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. Vor der
Parlamentswahl bekommt die EU-orientierte Regierung prominente
Unterstützung.

Chisinau (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische
Präsident Emmanuel Macron und der polnische Ministerpräsident Donald
Tusk besuchen am Mittwoch gemeinsam die an die Ukraine grenzende
Republik Moldau. Anlass ist der 34. Jahrestag der
Unabhängigkeitserklärung der früheren Sowjetrepublik mit ihren heute

2,6 Millionen Einwohnern.

Die drei Politiker wollen mit dem Besuch Staatspräsidentin Maia Sandu
und der proeuropäischen Regierung des Landes vor der Parlamentswahl
im September den Rücken stärken. Moldau ist wie die Ukraine seit 2022
EU-Beitrittskandidat. Das Land, das zu den ärmsten Europas zählt, ist
aber weiterhin zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften
gespalten. In der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen
Landstreifen im Osten der Republik, sind seit den 1990er Jahren
russische Soldaten stationiert. 

Regierung beklagt russische Destabilisierungskampagnen

Die Regierung in Chisinau wirft Russland gezielte Desinformations-
und Destabilisierungskampagnen vor. Für die anstehende Parlamentswahl
haben vier russlandorientierte Oppositionsparteien die Gründung eines
Wahlblocks angekündigt. 2021 hatte die EU-orientierte PAS von
Präsidentin Sandu 63 der 101 Sitze im Parlament erlangt. Der
Regierungspartei droht angesichts der schwierigen wirtschaftlichen
Situation nun aber der Verlust ihrer Mehrheit. 

Merz, Macron und Tusk werden zu einem Abendessen mit Sandu
zusammenkommen und bei den Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag
(19.30 Uhr) reden. Auch eine gemeinsame Pressekonferenz ist geplant.