EVP-Chef Weber für mehr Handel jenseits der USA
27.08.2025 12:46
Die Einigung der EU im Zollstreit mit dem US-Präsidenten sollte
Schlimmeres abwenden. Doch europäische Exporte haben es schwerer.
Gibt es Auswege?
Berlin (dpa) - Der Vorsitzende der konservativen Europäischen
Volkspartei (EVP), Manfred Weber, wirbt angesichts höherer Zölle der
USA für eine stärkere Ausrichtung auf andere Märkte. «Die beste
Antwort auf den Protektionismus von Donald Trump ist jetzt, mit den
globalen Partnern, die mit uns Freihandel weiter praktizieren wollen,
ins Geschäft zu kommen», sagte der CSU-Politiker in Berlin. Das
Handelsabkommen der EU mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten
sollte rasch abgeschlossen werden.
Weber nannte den von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
mit US-Präsident Trump vereinbarten Zollkompromiss einen
«schmerzlichen Deal», der aber in der Sache richtig sei und einen
Handelskrieg verhindert habe. Unter anderem soll demnach ein US-Zoll
von 15 Prozent für die meisten europäischen Produkte gelten. Zölle
auf US-Industriegüter sollen dagegen ganz abgeschafft werden.
Mehr Potenzial im eigenen Binnenmarkt
Der CSU-Politiker forderte außerdem, die Kraft des eigenen
EU-Binnenmarktes stärker freizulegen. Etwa bei Dienstleistungen und
der Energie gebe es aber noch national abgeschottete Märkte. Als
wichtiges Thema nannte Weber auch eine stärkere Kooperation bei
Sicherheit und Verteidigung. Man würde viel Steuergeld mit einer
gemeinsamen Beschaffung von Rüstungsgütern und mit gemeinsamen
Projekten sparen - etwa für Raketenabwehrsysteme.