Bundesregierung will «fairen Kompromiss» für Ostseefischer
27.08.2025 15:06
In der Ostsee soll nach Vorschlägen der EU-Kommission im nächsten
Jahr viel weniger gefischt werden. Ist das letzte Wort dazu schon
gesprochen?
Berlin (dpa) - Die Bundesregierung setzt sich für weitere
Fangmöglichkeiten für deutsche Fischer in der Ostsee im kommenden
Jahr ein. In den Verhandlungen auf EU-Ebene werbe man für einen
«guten und fairen Kompromiss», sagte ein Sprecher des
Agrarministeriums in Berlin. Ziel sei, die deutsche Küstenfischerei
zu erhalten, sowie dass sich die Bestände nachhaltig erholen und
langfristig zur Verfügung stehen. Von der EU-Kommission vorgelegte
Pläne seien jetzt «der erste Vorschlag». Beschlossen würden die
künftigen Fangquoten im Oktober.
Zum Schutz des Herings in der westlichen Ostsee hatte die
EU-Kommission ein Ende der Ausnahmeregelung von einem Fangverbot
vorgeschlagen. Insgesamt sollen sich Fangmöglichkeiten für fast alle
Bestände 2026 deutlich verringern. Deutsche Ostseefischer dürfen
derzeit mit kleinen Booten und passivem Gerät wie Stellnetzen gezielt
Heringe fangen. Außerdem darf eine gewisse Menge als «Beifang» beim
Fischen nach anderen Arten gefangen werden.
Das Agrarministerium erläuterte, es setze sich in den jährlichen
Verhandlungen für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Bestände auf
Basis wissenschaftlicher Empfehlungen sein. Das heiße: keine
Maßnahmen, die für die Bestandserholung nicht nötig sind, die die
deutsche Küstenfischerei aber in starke Bedrängnis bringen würden -
gerade für Heringe und Dorsche. Generell gebe es in der Ostsee
bereits wichtige Fortschritte hin zu mehr Nachhaltigkeit in der
Fischerei.