Merz, Macron und Tusk stärken Moldaus Regierung den Rücken

27.08.2025 17:03

Das kleine Nachbarland der Ukraine wirft Russland massive
Destabilisierungsversuche vor. Vor der Parlamentswahl bekommt die
proeuropäische Regierung prominente Unterstützung.

Chisinau (dpa) - Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische
Präsident Emmanuel Macron und der polnische Ministerpräsident Donald
Tusk haben der proeuropäischen Regierung in der Republik Moldau mit
einem gemeinsamen Besuch in der Hauptstadt Chisinau demonstrativ den
Rücken gestärkt. Sie sicherten dem kleinen an die Ukraine grenzenden
Land Unterstützung auf dem Weg in die Europäische Union und bei der
Abwehr russischer Destabilisierungsversuche zu. 

«In der Europäischen Union von ganzem Herzen willkommen»

«Die Tür in die Europäische Union ist offen», sagte Bundeskanzler
Friedrich Merz. «Sie sind uns in der Europäischen Union von ganzem
Herzen willkommen.» Moldau sei geografisch und historisch Teil
Europas. Der Kanzler würdigte die «entschlossenen und erfolgreichen»

Reformen, die auf dem Weg in die Europäische Union bisher angegangen
worden seien. 

Vorwürfe gegen Putin: «Auch Moldau will er zurückholen»

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin warf Merz hybride Attacken
auf Moldau vor, mit denen er die Demokratie des Landes schwächen
wolle. «Auch Moldau will er zurückholen in die russische
Einflusssphäre.» Der Kanzler versprach der moldauischen Regierung:
«Wir stehen ihnen bei, Ihre Freiheit und Ihre Souveränität zu
bewahren.» 

Besuch am Unabhängigkeitstag

Merz, Macron und Tusk besuchten Moldau am 34. Jahrestag der
Unabhängigkeitserklärung der früheren Sowjetrepublik mit ihren heute

2,6 Millionen Einwohnern. Sie wurden dort von Präsidentin Maia Sandu
empfangen, die mit ihrem Land in die Europäische Union drängt. Seit
2022 ist Moldau wie die Ukraine Beitrittskandidat.

Parlamentswahl im September

Die drei Politiker wollen mit dem Besuch Staatspräsidentin Maia Sandu
und die proeuropäische Regierung des Landes vor der Parlamentswahl im
September unterstützen. Das Land, das zu den ärmsten Europas zählt,
ist zwischen proeuropäischen und prorussischen Kräften gespalten. In
der abtrünnigen Region Transnistrien, einem schmalen Landstreifen im
Osten der Republik, sind seit den 1990er Jahren russische Soldaten
stationiert.