Bald große Flaschen im Handgepäck möglich
28.08.2025 14:14
Neuere CT-Scanner machen es möglich: An einigen deutschen Flughäfen
können Passagiere bald wieder größere Flaschen mit Flüssigkeit mit
sich führen. Aber längst nicht alle.
Frankfurt/Main (dpa) - An einigen deutschen Flughäfen können
Passagiere bald wieder größere Flaschen mit Flüssigkeiten im
Handgepäck mitnehmen. Frankfurt als größter deutscher Airport hat
angekündigt, dass ab Mitte September an bestimmten Kontrollspuren
Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt mitgeführt werden dürfen.
Voraussetzung sind allerdings Kontroll-Scanner mit der neuesten
CT-Technik, die nur an einem Teil der Zugänge zum Sicherheitsbereich
installiert sind.
Alte Regeln gelten noch an vielen Spuren
Grundsätzlich rät der Flughafen den Passagieren daher weiterhin, die
alten Regelungen zu beachten. Schließlich sei vielen nicht klar, an
welcher Kontrollspur sie den Sicherheitsbereich betreten. Seit 2006
durften Fluggäste Flüssigkeiten nur in Behältern mit einem Volumen
von bis zu 100 Millilitern mitnehmen - und mussten diese in einem
wiederverschließbaren transparenten Plastikbeutel mit einem maximalen
Fassungsvolumen von bis zu einem Liter verpacken. Diese Regeln gelten
an Spuren mit der alten Technik weiterhin.
Auch München testet
Auch in München laufen entsprechende Tests, nach deren Abschluss
ebenfalls Flaschen mit bis zu zwei Litern Inhalt mitgenommen werden
dürfen. Laut der Regierung Oberbayern sind am Flughafen 20 Scanner
mit der aus der Medizin bekannten Technik der Computertomografie (CT)
im Einsatz, darunter die zentrale Fluggastkontrollstelle im Terminal
2.
Laut Fraport-Luftsicherheitsleiter Dennis Wildhirt stehen in
Frankfurt derzeit 40 CT-Scanner an den rund 160 Kontrollspuren.
Vollständig ausgerüstet sind die Abflugbereiche A und Z, die
vorwiegend von der Lufthansa genutzt werden. Das neue Terminal 3 soll
im Frühjahr 2026 mit vollständig neuer Technik eröffnet werden.
Software-Update notwendig
Im Juli hatte die EU frühere Sicherheitsbedenken aufgegeben und die
Scanner grundsätzlich freigegeben. Nach einem Software-Update können
die Geräte ausreichend sicher auch größere Mengen Flüssigkeit
untersuchen und von Sprengstoff unterscheiden, sind aber nicht an
jeder Kontrollspur vorhanden.
Nach Angaben der EU-Kommission werden derzeit rund 700 Geräte des
britischen Herstellers Smiths Detection mit der jetzt zugelassenen
Technik auf Flughäfen in 21 Ländern der Europäischen Union eingesetzt
oder installiert. Auch am Berliner Flughafen BER werden derzeit alle
neuen Geräte mit der erforderlichen Software ausgestattet.
Statt weniger unscharfer Aufsichtbilder liefern sie ohne Tempoverlust
Hunderte Aufnahmen des Gepäckstücks, was am Kontrollschirm
dreidimensionale Ansichten und die schichtweise Durchleuchtung des
Inhalts ermöglicht. Die Flüssigkeitsbeschränkungen im Luftverkehr
waren 2006 international eingeführt worden, nachdem bekanntgeworden
war, dass Terroristen an Bord eines Flugzeugs aus mehreren
Flüssigkeiten Sprengstoff herstellen könnten.
Ganzkörperscanner zum Durchlaufen
Noch mehr Tempo an den Kontrollstellen sollen neuartige
Ganzkörperscanner bringen, an denen die Passagiere nicht mehr stehen
bleiben müssen. Fraport hat ein Gerät seit Februar im Dauereinsatz
und berichtet von kürzeren Wartezeiten. Im Sommer-Reiseverkehr habe
es keine längeren Wartezeiten an den Passagierkontrollen mehr
gegeben, sagt Wildhirt.