Raketeneinschlag an EU-Vertretung in Kiew: Brüssel reagiert

28.08.2025 13:34

Die EU-Kommissionspräsidentin zeigt sich empört über die russischen
Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt. Auch ein EU-Gebäude kam
zu Schaden. Der Druck auf Russland soll nun erhöht werden.

Brüssel (dpa) - Nach dem Einschlag von russischen Raketen in
unmittelbarer Nähe der EU-Vertretung in Kiew hat die
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine schnelle Vorlage
von neuen Sanktionsvorschlägen gegen Russland angekündigt. «Wir
werden in Kürze unser 19. Paket mit harten Sanktionen vorlegen»,
sagte von der Leyen in Brüssel. Außerdem treibe die Kommission die
Arbeiten voran, eingefrorene russische Vermögenswerte noch besser für
die Ukraine zu nutzen.

Zu den Ereignissen in der Nacht in Kiew sagte von der Leyen, zwei
Raketen hätten innerhalb von 20 Sekunden in einer Entfernung von 50
Metern von der EU-Vertretung in Kiew eingeschlagen. «Es zeigt, dass
der Kreml vor nichts zurückschreckt, um die Ukraine zu terrorisieren,
indem er blindlings Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder tötet und
sogar die Europäische Union ins Visier nimmt», sagte sie. Insgesamt
sei es der tödlichste Drohnen- und Raketenangriff auf die Hauptstadt
seit Juli gewesen, so von der Leyen. Von den Mitarbeitenden der
EU-Vertretung sei bei dem Angriff niemand verletzt worden.

Arbeiten an einem 19. Paket mit Russland-Sanktionen waren bereits vor
einigen Wochen angekündigt worden. Nach Angaben von Diplomaten könnte
der jüngste russische Angriff nun aber dazu führen, dass sie
verstärkt werden und dass das Sanktionspaket stärker ausfällt.

Viele Tote in Kiew bei Luftangriffen

Russland griff die Ukraine nach Angaben der ukrainischen
Luftstreitkräfte seit Mittwochabend mit 629 Drohnen, Raketen und
Marschflugkörpern an. Die Zahl der Toten in der Hauptstadt Kiew nach
den Angriffen stieg auf 14, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der
Verletzten wurde mit 48 angegeben.

Von der Leyen kündigte außerdem ab dem folgenden Tag eine Reise in
die sieben Mitgliedstaaten Lettland, Finnland, Estland, Polen,
Litauen, Bulgarien und Rumänien an, um Herausforderungen im
Zusammenhang mit den Außengrenzen zu Russland und Belarus zu
besprechen.