Acht Millionen Euro aus EU-Fonds für Pharmaforschung in MV
29.08.2025 14:54
Mit Zell- und Gentherapien verbinden Wissenschaftler große Hoffnungen
bei der Bekämpfung schwerer Erkrankungen. Ein Verbund aus Rostocker
Medizinern und Pharmafirmen bekommt nun Fördergeld.
Teterow/Schwerin (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern setzt auf die
Zukunftsbereiche Medizintechnik und Biotechnologie und unterstützt
Forschungsvorhaben auf diesen Gebieten finanziell. Wie
Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) anlässlich eines
Besuches bei dem Biomedizin-Unternehmen Miltenyi Biotec in Teterow
mitteilte, fördert das Land mit rund 8,2 Millionen Euro die
Entwicklung einer Zell- und Gentherapie-Plattform. Das Geld stamme
aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Ziel sei, die automatisierte Herstellung von therapeutischen Zellen,
die bei der Linderung und Heilung schwerster Krankheiten zunehmend
zum Einsatz kommen, mit Hilfe einer neuen Gerätegeneration zu
optimieren. Miltenyi Biotec mit Hauptsitz in Bergisch-Gladbach
(Nordrhein-Westfalen) gilt als eines der führenden Unternehmen in der
Zell- und Gentherapie. Das Pharmaunternehmen hatte 2002 das Werk
der gescheiterten PlasmaSelect AG in Teterow übernommen und die
eigene Produktion dort schrittweise ausgebaut.
Von gezielt veränderten menschlichen Zellen erwarten Mediziner
maßgebliche Fortschritte bei der Behandlung von Krebs oder
Autoimmunkrankheiten.
Forschungsverbund als Schrittmacher
Laut Blank gehören dem nun gebildeten Forschungsverbund neben
Miltenyi Biotec die RoweMed AG in Parchim sowie die Universität
Rostock mit ihrer Universitätsmedizin an. «Das Vorhaben zeigt
eindrucksvoll, wie international erfolgreiche Unternehmen und
exzellente Forschungseinrichtungen aus Mecklenburg-Vorpommern
gemeinsam medizinische Innovationen vorantreiben, die weit über die
Landesgrenzen hinauswirken. Mit der Förderung investieren wir in neue
Behandlungsmöglichkeiten für schwerwiegende Krankheiten, in die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und in hochwertige
Arbeitsplätze», sagte Blank.
Die Förderung des Lands habe wesentlich dazu beigetragen, dass
Miltenyi Biotec am Standort Teterow die Mitarbeiterzahl von 80 auf
inzwischen rund 600 aufgestockt hat, erklärte Firmengründer Stefan
Miltenyi.
Vor seinem Wechsel in die Politik war Blank unter anderem
Geschäftsführer der BioCon Valley GmbH in Greifswald und bis 2024
Mitglied im Kuratorium Gesundheitswirtschaft des Landes
Mecklenburg-Vorpommern. Er äußerte die Hoffnung, dass sich das nun
initiierte Verbundprojekt als Motor für den Aufbau eines neuen
Entwicklungs- und Anwendungszentrum für personalisierte Zell- und
Gentherapien in Rostock erweist.