Flugzeug mit von der Leyen wird Ziel von GPS-Störung

02.09.2025 16:38

Hat Russland gezielt eine Störsender-Attacke auf ein Flugzeug mit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ausführen lassen?
Bulgarische Behörden haben darauf offensichtlich klare Hinweise.

Brüssel (dpa) - Ein Flugzeug mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen an Bord ist mutmaßlich Ziel einer absichtlichen Störung des
satellitenbasierten Navigationssystems GPS durch Russland geworden.

«Wir können bestätigen, dass es GPS-Jamming gab», sagte eine
Sprecherin der Europäischen Kommission in Brüssel über den Vorfall am

Sonntag in Bulgarien. Demnach vermuten die bulgarischen Behörden,
dass die Störung durch Russland ausgeführt wurde. Beim GPS-Jamming
wird der Empfang des Satellitensignals gestört.

Nach Angaben der Sprecherin endete der Zwischenfall glimpflich. Das
Flugzeug mit von der Leyen sei am Ende sicher gelandet.

Sprecherin äußert sich nicht zu Details

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus der EU-Kommission
blieb das Flugzeug rund zehn Minuten länger als ursprünglich geplant
in der Luft. Ein mitreisender Reporter der «Financial Times» hatte
zuvor berichtet, der Flieger sei vor der Landung rund eine Stunde
über dem Flughafen gekreist. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies
Anschuldigungen gegen Russland zurück und sprach gegenüber der
«Financial Times» von Falschinformationen.

Plowdiw ist die zweitgrößte bulgarische Stadt. Der Flughafen dort
wird vor allem von Low-Cost-Airlines und für Charterflüge benutzt.

Die Sprecherin der EU-Kommission wollte sich zu Details zunächst
nicht äußern. Sie ergänzte lediglich allgemein zu dem Vorfall, die
EU-Kommission sei sich bewusst, dass Drohungen und Einschüchterungen
ein regelmäßiger Bestandteil von Russlands feindlichem Vorgehen
seien. Vorfälle wie dieser stärkten allerdings nur die
Entschlossenheit, die Verteidigungsfähigkeiten auszubauen und die
Unterstützung für die Ukraine zu verstärken.

Ursula von der Leyen besuchte in den vergangenen Tagen mehrere
Staaten im Norden und Osten der EU. In Bulgarien hatte sie am Sonntag
unter anderem ein Treffen mit Ministerpräsident Rossen Scheljaskow
über Themen der europäischen Sicherheit und Verteidigung.