Betrug mit EU-Geldern: Griechische Behörden ermitteln Täter

02.09.2025 14:52

Es ist erst der Beginn der Aufarbeitung: Gut 1.000 griechische
Landwirte und Betriebe sollen zu Unrecht 22,6 Millionen Euro
EU-Agrarsubventionen erhalten haben. Ihre Konten wurden eingefroren.

Athen (dpa) - Urkundenfälschung, Betrug in Zusammenhang mit
Subventionen und Bildung einer kriminellen Organisation: Die
griechische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen bislang über 1.000
Landwirte und landwirtschaftliche Betriebe, die in großem Stil
EU-Agrarsubventionen ergaunert haben sollen. Der Schaden belaufe sich
bislang auf 22,6 Millionen Euro, sagte Bürgerschutzminister Michalis
Chrysodoidis im Sender ERTNews.

Konten werden eingefroren

Insgesamt seien rund 6.400 Steuernummern mit den dahinter stehenden
Personen und Betrieben untersucht worden. Bei 1.036 sei festgestellt
worden, dass sie zu Unrecht Subventionen erhalten hätten, sagte er.
Meist lägen die Betrugssummen bei rund 40.000 Euro je Steuernummer.
Der Großteil der Gelder, nämlich rund 17 Millionen Euro, sei auf die
Insel Kreta geflossen. Die Betreffenden müssten nun die unrechtmäßig

erhaltenen Gelder zurückzahlen. Zudem würden
Strafverfolgungsmaßnahmen gegen sie eingeleitet und die Konten der
Täter eingefroren.

Im März 2024 hatte das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung die
griechischen Behörden über Verstöße bei der Verwaltung von
EU-Fördermitteln informiert. Es ging um fiktive Angaben zu
landwirtschaftlichen Flächen und Subventionszahlungen an
Nichtberechtigte. So wurden unter anderem felsige Gelände, Wälder und
sogar Areale im Nachbarland Nordmazedonien als Agrarflächen
deklariert und in der Folge subventioniert. 

Womöglich Schäden bis zu 170 Millionen Euro

Medienberichten zufolge könnten auf diese Weise seit 2017 rund 170
Millionen Euro unrechtmäßig ausgezahlt worden sein. Die Regierung
hatte die für die Verwaltung und Vergabe von EU-Agrarsubventionen
zuständige Behörde des Landes daraufhin geschlossen und die
Aufarbeitung der Fälle angekündigt. Auch gegen Mitarbeiter der
betreffenden Behörde wird ermittelt.